WM-Nachlese Dornbirn 2018
Die Hallenradsportweltmeisterschaft 2017 in Dornbirn darf als gelungen bezeichnet werden. Sportler, Trainer und Betreuer wie auch die vielen Besucher haben sich sehr positiv zu dieser Veranstaltung geäußert. „Man fühlt sich wohl in Dornbirn“, was dem Motto der Veranstaltung entspricht, Gast bei Freunden zu sein.
Glanzvolle Eröffnungsfeier
Am ersten Tag der WM (Freitag 24/11) bekamen die rund 3000 Besucher ein „Feuerwerk an Emotionen“ zu sehen. Zu beginn die Akrobatikgruppe Zurcaroh. Sie waren 2013 die Sieger bei der World Gym for Live Challenge in Südafrika. Nach dem farbenfrohen Einzug aller Sportlerinnen und Sportler aus 20 Nationen wurde die UCI Fahne vom ehemaligen österreichischen „Gold-Vierer“ auf das Podium gebracht. Kathrin Hagen, Silke und Melanie Melbinger und Martina Schwar kamen in ihren originalen Regenbogentrikots. Eine Abordnung der aus Dornbirn stammenden „Hatler Musig“ spielte die Bundeshymne live. Nach Grußworten von OK-Präsident Andreas Schnetzer und Landeshauptmann Mag. Markus Wallner eröffnete Toni Kirsch vom Internationalen Radsportverband UCI offiziell die WM.
Kunstrad „4er“
Im „4er open“ lieferten die Schweizerinnen eine perfekte Kür ab und holten sich damit verdient nach 2016 die 2. Goldmedaille. Das erfahrene Quartett Céline Buriet, Melanie Schmid, Jennifer Schmid und Flavia Zuber (225,13 Pkt.) setzte sich vor Deutschland (216,04 Pkt.) mit Michaela Schweiger, Ramona Ressel, Ramiona Strassner, Katharina Gülich und der Slovakei (184,03 Pkt.) durch. Vierte wurden die jungen ÖsterreicherInnen (174,75 Pkt.) mit Leonie Huber, Julia Wetzel, Lukas Schneider und Lea Schneider. Für die Österreicherinnen war es erst der zweite WM Start - sie sind ein großes Versprechen für die Zukunft.
Große Klasse bei den „1er Damen“ - Bronzemedaille für Adriana Mathis
Am Samstag kam zum erwarteten Zweikampf der beiden deutschen Starterinnen. Viola Brand legte mit 183,29 Punkten ein um knapp 3 Punkte besseres Ergebnis als in der Qualifikation vor. Ihre Konkurrentin Milena Slupina, das erste Mal an einer Weltmeisterschaft, legte nach und fixierte mit fast einem Punkt Vorsprung den Sieg und durfte mit Stolz das Regenbogentrikot anziehen. Die Weltmeisterin von 2015 Adriana Mathis, Österreich, zeigte nach ihrer langen Verletzungspause wieder stark ansteigende Form und eine sehr schöne Kür. Damit wurde sie mit Bronze belohnt. Die beiden Konkurrentinnen aus Deutschland waren aber nicht einzuholen. Seraina Waibel aus der Schweiz musste als Erste dieser Vier auf die Fahrfläche, verpatzte aber ihren Auftritt und wurde Vierte.
„2er-open“ – Doppelsieg für Deutschland, Österreich auf Rang vier
Am Abend des 2. WM-Tages gab es noch die Entscheidung im „2er open“. Sie wurde zu einer klaren Angelegenheit für die beiden Teilnehmer aus Deutschland. Serafin Schefold/Max Haselmann gewannen mit 164,28 Punkten überlegen vor Andre und Benedikt Bugner mit 153,76 Punkten. Nachdem das Paar Lukas Burri und Fabienne Hammerschmidt aus der Schweiz eine sehr saubere Kür zeigten, wurden sie verdient Dritte. Für die jungen Österreicher Marcel Schnetzer und Jana Latzer blieb der undankbare 4. Endrang. Eine persönliche Bestleistung in der Vorrunde und eine tollen Kür im Finale lassen für die Zukunft hoffen.
„2er-Frauen“ – ein Doppelsieg für Deutschland
Die erste Medaillenentscheidung am Sonntag-Nachmittag war das Finale im „2er Frauen“. Überlegen wie in den letzten Jahren ging der Titel an die Schwestern Nadja und Julia Türmer. Es war für sie die dritte Goldmedaille in Folge. Das Duo Lena und Lisa Bringsken gewannen Silber vor den Schweizerinnen Fabienne Gamper und Rahel Nägele. Den Undankbaren 4. Rang belegten Laura Bruder und Julia Hämmerli, ebenfalls aus der Schweiz.
Spitzenklasse bei den „1er Herren“ – höchste Akrobatik und Anmutung
Lukas Kohl aus Deutschland hat mit deutlichem Vorsprung vor seinem Landsmann Moritz Herbst den Weltmeistertitel errungen. Beide Sportler waren eine Klasse für sich. Der dritte Rang und somit Bronze ging an Chin To Wong aus Hong Kong/China. Die Starter im Finale haben allesamt großen Sport geboten.
Radball – Deutschland verdienter Weltmeister vor Österreich
Nach den Halbfinalspielen kam es am Finaltag wie schon so oft zum Duell Deutschland gegen Österreich. Beide Mannschaften spielten hochklassigen Radball. Es war ein faires Duell. Knapp vor Spielende verwandelten die Deutschen Gerhard und Bernd Mlady einen Eckball und gaben die knappe Führung bis zum Schluss nicht mehr ab. Ein großer Sieg für die junge deutsche Mannschaft. Bronze ging an die Schweiz, sie siegten gegen die Viertplatzierten Tschechen mit 5:2. Für Dominik Planzer war es das letzte Spiel an einer WM. Er wird sein Radballrad nach dem Weltcupfinale nächste Woche endgültig an den berühmten Nagel hängen. Belgien bleibt mit Rang fünf in der Gruppe A und Frankreich hat das Relegationsspiel gegen die Überraschungssieger der Gruppe B, Liechtenstein, nach 4m-Schißen 6:5 gewonnen.
UCI übergibt bei Schlussfeier die Fahne an Lüttich/Belgien.
Traditionell trafen sich nach den Siegerehrungen alle Sportlerinnen und Sportler noch auf der Spielfläche zum gemeinsamen Abschied von den vielen Fans in der Halle. Dabei wurde die UCI-Fahne an den Austragungsort der nächsten WM, Lüttich/Belgien, übergeben.