Österreichs Downhillerinnen erstürmen Podium bei Heimweltcup
Nachdem Valentina Höll und Sophie Gutöhrle bei den Elitefrauen und Juniorinnen jeweils die Quali-Bestzeit auf die Speedster-Strecke am Freitag knallten, konnten sie ihre Trainingsleistungen auch im Wettkampf beim Heimweltcup in Saalfelden-Leogang bestätigen. Nachdem am Vormittag Gutöhrle souverän die Juniorinnen-Konkurrenz gewann und ihren ersten Weltcupsieg feiern konnte, durfte sich Lokalmatadorin Höll wenig später auch über ihr erstes Weltcuppodium beim ersten Elitestart freuen. Hinter der Schweizer Weltmeisterin Camille Balanche landete die Salzburgerin auf dem zweiten Platz bei ihrem Comeback nach der schweren Verletzung vor knapp einem Jahr.
„Es war ein guter Lauf, nicht perfekt, aber leider ist mir ein Fehler passiert“, berichtete Höll im Finish, die trotz eines Sturzes noch den Sprung aufs Podest schaffte. Letzten Oktober stürzte sie als Medaillenkandidatin beim Einfahren für das WM-Finale schwer, nun durfte sie sich vor ihren Fans am Podest bejubeln lassen. Wenn auch sie es mit einem weinenden Auge hinnahm, denn bis zu ihrem Malheur war sie die absolut schnellste auf der anspruchsvollen Strecke am Asitzkogel.
„Mir hats extrem gut gefallen. Die Strecke ist zum Glück aufgetrocknet und dadurch hatten wir viel Grip“, schilderte die Oberösterreicherin Gutöhrle die Streckenverhältnisse. Die 17-Jährige gewann im Vorjahr völlig sensationell WM-Silber bei den Juniorinnen und legte bei ihrem nächsten Besuch in Leogang mit ihrem ersten Weltcupsieg nach: „Ich habe viele gute Erinnerungen und kannte die Strecke. Das war sicherlich ein Vorteil.“
Mit dem Sieg selbst hatte die aus Thalheim bei Wels stammende Athletin nicht gerechnet: „Ich habe gehofft, dass das bei der WM kein Glücksfall war, und das hat sich jetzt bestätigt. Ich bin ja vor der Medaille kaum solche Rennen gefahren“, erklärte Gutöhrle und fügte an: „Ich muss das jetzt erst verarbeiten, aber Weltcupsiegerin hört sich nicht schlecht an.“
Bei den Junioren landete der Oberösterreicher Noah Hofmann in den Top Ten als Zehnter. In der Elite konnten sich mit David Trummer und Andreas Kolb zwei Fahrer in den Top 30 platzieren. Der letztjährige Vizeweltmeister aus der Steiermark belegte Rang 19 mit einem Rückstand von 5,538 Sekunden auf den Sieger Troy Brosnan aus Australien. „Das Level ist so hoch derzeit, speziell bei diesen Verhältnissen. Die letzten Tage hatten wir sehr nasse Verhältnisse, heute war es staubtrocken“, berichtete Trummer, der im Vorjahr Silber bei den Weltmeisterschaften auf der gleichen Strecke erobert.
Damals trennten die Top drei knapp sechs Sekunden, mit jenem Abstand auf den Sieger wäre am Samstag keine Platzierung in den Top 20 drinnen gewesen. „Ich habe leider zu viel gepusht und zu viele Fehler gemacht“, resümierte Trummer. Auch sein Landsmann Kolb tat sich mit den geänderten Verhältnissen schwer. Er belegte Platz 28: „Das Ergebnis ist okay, aber ich war viel zu vorsichtig. Ich wusste nie wieviel man riskieren kann, im Nachhinein weißt du dann immer alles besser, aber das nützt dir dann nichts.“
Am Sonntag warten in Leogang dann noch die Cross-Country-Rennen der Elite und der U23. Dort liegt vor allem der Fokus auf Mona Mitterwallner, die in der U23 der Frauen mit zwei Weltcupsiegen im Comeback mit der Nummer eins und dem Leadertrikot in ihr Heimrennen geht.
Fotos: Saalfelden-Leogang/Stefan Voitl
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