Phänomenale Aufholjagd von Mario Bair endet in den Top Ten
Würde man den Cross-Country an Überholmanövern messen, so hätte sich Mario Bair einen Platz am Podium beim Heimweltcup in Saalfelden-Leogang in der Klasse U23 verdient. Nach keiner guten Startrunde fand sich der Tiroler außerhalb der Top 40 wieder, arbeitete sich aber bis zum Zielstrich noch auf den 9. Rang nach vorne.
„Ich habe überhaupt nicht gut ins Rennen gefunden, in der ersten Runde immer die falsche Linie gewählt. Ich hatte mich super gefühlt, kam aber nicht vom Fleck“, schilderte der vor wenigen Tagen 22 Jahr alt gewordene Athlet. Als er seine Platzierung nach der Eröffnungsschleife sah, war der Tiroler enttäuscht: „Das war schon eine Klatsche.“
Doch Bair steckte nicht auf, überholte Fahrer um Fahrer und kämpfte sich wieder unter die Riege der besten Fahrer, zu die er im U23-Weltcup gehört. „Es war so viel Verkehr vor mir und ich musste überholen und überholen“, erinnerte er sich an seine Jagd zurück an die Spitze.
„Ich bin richtig gut vorgekommen und eingangs der letzten Runde sah ich noch eine größere Gruppe. Doch um nochmals dorthin zu kommen, fehlten die Kräfte, die ich in der Aufholjagd gelassen habe“, erklärte der junge Tiroler. „Vorne gehst du auch an dein Limit, kannst aber deinen Rhythmus fahren. Beim Überholen musst du aber immer über 100 Prozent geben, um vorbeizukommen“, fügte er an.
Zweitbester Österreicher wurde der Vorarlberger Kilian Feurstein auf Rang 54. „Das war unglaublich hart“, erzählte er und sprach die heißen Bedingungen im Salzburger Land an. „Das war das heißeste Rennen des Jahres. Am liebsten hau ich mich jetzt gleich in den Bach zum runterkühlen“, schilderte der 20-Jährige, der die Atmosphäre beim Heimweltcup aber sehr genoss: „Es ist toll wenn so viele Leute deinen Namen schreien.“
Julius Scherrer landete auf Rang 79, Daniel Churfürst wurde 102ter. Der Steirer Theo Hauser belegte Platz 103 und Lars Stigger beendete seine Weltcuppremiere auf Rang 105.
Wiedmann und Sadnik knacken Top 20 im U23-Weltcuprennen von Saalfelden-Leogang
Gleich zwei von Österreichs U23-Starterinnen schafften beim Cross-Country-Rennen im Salzburger Land den Sprung in die Top 20. Tamara Wiedmann, die am Donnerstag im Short Track Zwölfte wurde, landete auf Platz 18, ihre Landsfrau Katharina Sadnik wurde 20ste und schaffte erstmals in ihrer Karriere den Sprung unter die Top 20 im Weltcup.
„Das ist der Wahnsinn. Es lief wirklich gut, ich hatte dank dem Short Track eine gute Startposition, hatte keine Probleme über das ganze Rennen“, freute sich die Kärntnerin, die zwischen Short Track und Cross-Country noch zu Hause ihr Maturazeugnis in Empfang nahm. Beflügelt vom schulischen Erfolg lief es auch beim Heimweltcup ausgezeichnet für die 19-Jährige, die den Zuspruch der Fans, die sich auch trotz der frühen Startzeit von 08:30 Uhr schon an der Strecke einfanden, genoss: „Vor heimischen Publikum ist es ganz was anderes. Es haben so viele meinen Namen gekannt und das pusht einfach enorm.“
Zwei Plätze vor Sadnik landete die Tirolerin Tamara Wiedmann auf Platz 18. „Ich hatte einen guten Start und bin froh, dass ich während dem Rennen immer ein gutes Gefühl am Bike hatte“, erklärte die Haimingerin, die zuletzt nicht immer mit ihrer Performance zufrieden war und sich deshalb für Saalfelden-Leogang ein spezielles Motto setzte: „Back out or Black out“, bis an die Grenze oder es gleich lassen. Wiedmann entschied sich für zweiteres, gab ihr allerletztes Hemd bis zur Ziellinie.
„Das Level ist extrem hoch in der U23, da kannst du innerhalb einer Woche Sprünge von 10 – 15 Positionen machen“, erklärte sie, deren Lieblingsstrecke der Kurs in Leogang noch immer nicht ist, doch der starke Zuschauerzuspruch mache dies wett: „Der Support zu Hause ist einfach sensationell.“
Platz 41 gab es für die Oberösterreicherin Clara Sommer. „Es war so hart heute. Ich lag zwischenzeitlich schon in den Top 30, dann war es aber ein Kampf bis zum Schluss. Am meisten geholfen hat mir, dass ich so viele bekannte Stimmen am Streckenrand gehört habe. Es ist schon ein coolles Gefühl, wenn die meisten Zuschauer deinen Namen kennen“, berichtete sie.
Valentina Gruber landete bei ihrem Weltcupdebüt auf Rang 53. „Es ist schon eine besondere Atmosphäre. Die Konkurrenz ist unglaublich stark, aber ich war immer in einer Gruppe unterwegs und es hat echt Spaß gemacht“, resümierte die Steirerin.