Burgenland-Rundfahrt: Der österreichische Klassiker
Nach vier Wochen Pause wird die ÖRV-Radbundesliga am Sonntag, 23.April, mit der traditionellen Burgenland-Rundfahrt fortgesetzt. Dieses Rennen mit Start und Ziel in Horitschon erlebt heuer gleich dem Eröffnungsrennen in Leonding seine 57. Auflage, kein anderes Eintagesrennen in Österreich kann auf eine längere Tradition verweisen!
Bereits im Frühsommer 1956 wurde nämlich diese Prüfung ins Leben gerufen. Um sieben Uhr früh (!) erfolgte damals in Mattersburg der Start zu einem 207 km langen Rennen, im Ziel in Eisenstadt ist Richard Durlacher erfolgreich geblieben. Übrigens konnte kein Fahrer bis zum heutigen Tag dieses Rennen öfter als zwei Mal gewinnen! Im Vorjahr ließ sich der Steirer Daniel Auer (Felbermayr Simplon Wels) in Horitschon als Sieger feiern.
Die aktuelle Streckenführung (seit 2014) hat sich bewährt und bleibt gleich wie in den letzten Jahren: insgesamt sind sechs Runden zu je 28,6 km zu fahren, Schlüsselstelle wird dabei die Bergwertung im Kreutzer-Wald bei Kleinwarasdorf sein, ein ca. 1 km langer, unangenehmer Anstieg, eine „Mauer“, ähnlich wie beim Klassiker Amstel-Gold-Race in Holland. Dazu gesellt sich neben schmalen, teilweise ruppigen Passagen der unvermeidliche burgenländische Wind, der nach den aktuellen Wetterprognosen auch heuer wieder den Rennfahrern zu schaffen machen wird.
Start zur 57. Burgenlandrundfahrt (171 km) in Horitschon ist Sonntag, 23.April um 11.00 Uhr, Zieldurchfahrten rund alle 40-45 min., Zielankunft ca.15.00 Uhr.
Bereits am Vorabend des Rennens (Samstag, 22.4.) findet im Rahmen der „Burgenland-Radtage“ ein immer gut besetztes Kriterium in Horitschon statt, Start um 18 Uhr.
So viele Favoriten wie selten
So ziemlich jedes der sechs heimischen Continental-Teams hofft auf einen Sieg im mittleren Burgenland: Da wäre einmal Bundesliga-Titelverteidiger Amplatz-BMC aus Langenlois, das beim Saisonauftakt in Leonding zwar vier Mann unter die ersten Neun gebracht hat, den Tagessieg aber aufgrund einer taktischen Undiszipliniertheit den Hausherren aus Wels (durch Riccardo Zoidl) überlassen musste. Die Niederösterreicher kommen auch diesmal wieder in stärkster Besetzung und haben gleich mehrere Favoriten auf den Tagessieg in ihren Reihen, nota bene Marek Canecky, Andi Bajc, Matej Mugerli, Peter Kusztor ... Nur schwer Paroli bieten können wird die Welser Felbermayr-Mannschaft: Leonding-Sieger Zoidl sowie u.a. Markus Eibegger, Stephan Rabitsch, Matej Kvasina, Daniel Auer, nehmen bis Sonntag an der stark besetzten Tour of Croatia teil.
Das Team Vorarlberg hat sich zuletzt in Leonding stark präsentiert und mit einem aktiven Patrick Schelling (Platz zwei) überzeugt, der Schweizer ist allerdings bei der Tour de Loire zuletzt schlimm gestürzt, will aber in Horitschon die Zähne zusammenbeißen.
WSA-Greenlife hat vor zwei Jahren mit Florian Gaugl im Burgenland den Tagessieger gestellt und setzt diesmal auf den Bundesliga-Zweiten Helmut Trettwer und Kapitän Hansjörg Leopold.
Hrinkow Advarics war zuletzt um die halbe Welt unterwegs, war in Taiwan und Marokko im Einsatz (mit vier Top-Ten-Plätzen); bei den Steyrern wussten dabei Dominik Hrinkow und Andreas Hofer besonders zu überzeugen.
Tirol Cycling wiederum nimmt diese Woche bis Freitag an der „Tour of the Alps“ teil und kommt hoffentlich auch noch voll motiviert ins Burgenland.
In der ÖRV-Bundesliga führt nach einem von zehn Rennen Riccardo Zoidl (210 Punkte) vor Patrick Schelling (180) und Matej Mugerli (160).