Tchibo Top.Rad.Liga Espresso
Per „Anhalter“ war Markus Eibegger bei der Anreise Richtung Horitschon unterwegs. Noch am Vortag der Burgenland-Rundfahrt hatte er im Raum Prag ein internationales Rennen bestritten, weil aber anschließend niemand aus seiner Baku-Mannschaft die Reise ins Burgenland antreten wollte, fand Eibegger Unterschlupf beim Tirol-Cycling Team, das den Steirer –schon zweifacher Sieger der Burgenland-Rundfahrt- in ihrem Mannschaftsbus von Tschechien ins Burgenland mitnahm.
Horitschon ist ein neuer Name in der Tchibo Top.Rad.Liga. Die traditionsreiche Burgenland-Rundfahrt machte erstmals in der Weinbau-Gemeinde Station. Bürgermeister Peter Heger hat sich über regen Zuschauer-Zuspruch gefreut und stolz darauf hingewiesen, dass seine 2000 Seelen-Gemeinde nicht weniger als 23 Winzer beherbergt. Allein die Winzergenossenschaft Horitschon und Umgebung produziert 7000 Hektoliter des roten Rebensaftes – vorwiegend der Sorten Blaufränkisch und Zweigelt.
„Bring your Family“ hieß es beim Team Amplatz-BMC. Die beiden slowenischen Spitzenkräfte Andi Bajc und Jan Tratnik waren am Burgendland-Wochenende mit ihren Freundinnen im Schlepptau zu sehen. Diese Moralinjektion sollte nicht unbelohnt bleiben: Bajc gewann das Kriterium in Horitschon, Tratnik konnte das gelbe Tchibo-Trikot verteidigen, das er nunmehr schon fünf Rennen lang – seit den Braunauer Radsporttagen –trägt.
Wieder einmal hatten die Rennfahrer Glück mit dem Wetter –der verregnete Sommer machte im mittleren Burgenland ein paar Stunden Pause. 20 Grad und leicht bewölkt klingt nach idealem Wetter – wäre da nicht der unvermeidliche Wind gewesen, der die Fahrer wieder zum legendären Kante-Fahren gezwungen hatte. Manch prominenter Fahrer musste seine Siegeshoffnungen damit buchstäblich in den Wind schreiben.
Nicht am Start in Horitschon war Andreas Müller(Weiss-Oberndorfer). Nicht, weil dem Berliner die Anreise zu weit gewesen wäre, der Routinier bereitet sich bereits auf die Bahn-Saison vor. In diesem Genre ist der 35jährige Deutsche ein gefragter Mann, vor allem bei Sechs-Tage-Rennen.
