Kette rechts: die ÖRV-Rad-Bundesliga eröffnet in Leonding
Ein kleiner Überblick über das Fahrerfeld der Bundesliga im Jahr 2019: die zehn heimischen Sportgruppen haben insgesamt 107 Fahrer unter Vertrag, davon gehören 43 noch der U-23 Kategorie an, das ist ein hoher Anteil von 40 Prozent und unverändert wie im Vorjahr!
Fahrer aus acht Nationen treten in die Pedale, nicht ganz überraschend stellt Deutschland nach wie vor mit 12 Mann den größten Ausländer-Anteil, gefolgt von der Schweiz und Italien mit je vier Fahrern. Nur mehr zwei Slowenen sind in der Bundesliga unterwegs, beide allerdings Hochkaräter: Andi Bajc, heuer beim Welser Team unter Vertrag, war 2015 und 16 Gesamtsieger der Bundesliga; der noch rekonvaleszente Matej Mugerli (Sportland Niederösterreich) hat 2017 die Liga gewonnen. Der Benjamin im Feld der Bundesliga ist Valentin Götzinger (Maloja Pushbikers), der Grazer hat erst im Dezember seinen 18. Geburtstag gefeiert. Noch im Vorjahr war er bei der Bahn-Rad-WM in der Schweiz in der Juniorenklasse am Start. Ein paar Jahre mehr am Buckel hat Martin Feichtegger (Sportland Niederösterreich), der Scheibbser, eigentlich MTB-Marathon-Spezialist, steht im 41. Lebensjahr.
Die Rennfahrer hatten es in Leonding heuer besonders eilig: bei idealen äußeren Verhältnissen waren die exakt 153,2 Kilometer durch den Sieger Daniel Auer in 3:37:31 Stunden abgespult, nochmals rund 20 Sekunden weniger als Josef Benetseder bei seiner Rekordfahrt 2014 unterwegs war. Vielleicht lags auch am besonders griffigen Straßenpflaster: die Gemeinde Leonding hatte für blitzblanke, von Splitt und Winterschmutz gesäuberte Straßen gesorgt. Danke schön!
In purpurroten Rennanzügen fährt heuer das Team der Maloja Pushbikers. Alle Jahre wird bei diesem Team das Erscheinungsbild völlig neu gestaltet. Dafür hat der Schwesterklub des Grazer Teams in Holzkirchen in Bayern sogar eine eigene Graphik-Abteilung. Obwohl normalerweise auch die Betreuerfahrzeuge im gleichen Outfit glänzen sollen, hat man heuer aus verständlichen Gründen darauf verzichtet, die Autos mit dunkelroten Folien zu bekleben. Überraschungssieger Daniel Auer hat in Leonding ohnedies dafür gesorgt, das Purpurrot „unter die Leute zu bringen.“
Reichlich geschlaucht stellte sich Hrinkow Advarics Cycleang der Herausforderung in Leonding. Das Sextett der Steyrer war erst Samstagfrüh vor dem Rennen von der Taiwan-Rundfahrt zurückgekehrt – nach einer fast 24stündigen Reise. Für Markus Freiberger hat sich der Auftritt in Ostasien sportlich jedenfalls ausgezahlt, Rang elf mit nur 16 Sekunden Rückstand auf den Sieger kann sich sehen lassen. „Eine beeindruckende Rundfahrt, sehr gut organisiert, tadellose Quartiere, attraktive Etappen“, lassen den Steyrer die Strapazen im Rückblick leichter erscheinen.
Drei Brüder im Gleichklang bei einem Klub im Spitzenradsport, diese Konstellation findet man sicherlich nicht oft. Bei KTM Tirol Cycling sind Patrick Gamper und seine Zwillingsbrüder Florian und Mario heuer wieder sportlich vereint. Eine Parallele gabs schon einmal in den 1970er Jahren, als in Oberösterreich Gottfried, Franz und Hans Wiesinger im legendären „Union Schartner-Bombe“ Team aus Eferding für viele Erfolge gesorgt hatten – vor allem im damals sehr populären Mannschaftsvierer. Gottfried Wiesinger war auch gemeinsam mit seinen damaligen Vereinskollegen, den Kretz-Brüdern Ludwig und Rudolf, Zaungast in Leonding.