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Kette rechts! - ÖSTM EZF - Stephanshart/Ardagger

30. Juni 2018
Veröffentlicht in Radliga News

Vorbildlich abgesichert war die Zeitfahrstrecke zwischen dem 1100-Seelendorf Stephanshart und der Wende bei Wallsee. In der kleinen Ortschaft, die zur Gemeinde Ardagger gehört, haben in der Vergangenheit schon öfters (Hobby)-Radrennen stattgefunden: Stolz präsentierte Dorfwirt Martin Kremslehner, bei dem diesmal das OK-Büro untergebracht war, sein Gästebuch, worin sich in den 80er Jahren bereits Motorradrennfahrer Gustl Auinger und Ski-As Jimmy Steiner als Promi-Radler verewigt hatten.


Roland Königshofer machte nach längerer Zeit wieder dem Radsport seine Aufwartung. Der 55jährige mehrfache Steher-Weltmeister aus St. Pölten steht seit Jahren in den Diensten einer deutschen Sportartikelfirma und ist mittlerweile zweifacher Großvater. Stolz berichtet er über seinen Sohn Lukas, der sich als Fußballtormann mittlerweile in der dritten Deutschen Liga bei Unterhaching sein Brot verdient. Rank und schlank ist der ehemalige Steherweltmeister noch immer, obwohl er nur noch gelegentlich auf dem Rennrad sitzt. Am Renntag jedenfalls bei einer gemütlichen VIP-Ausfahrt rund um Stephanshart auch mit seinem ehemaligen Mitstreiter Franz Stocher, der im Land NÖ u.a. für den Radsport zuständig ist.

Glück im Unglück hatte die spätere Staatsmeisterin Martina Ritter. Schon deutlich in Führung liegend, flog sie auf der nassen Strecke in einer Bergab-Rechtskurve vom Rad. Zwar war Betreuer Walter Ameshofer schnell zur Stelle, doch Kette und Schaltung hatten sich verhakt, eine knappe Minute wurde am Rad hin- und hergerissen. Mit der Wut im Bauch schaffte die Mühlviertlerin im Finish doch noch den Umschwung und durfte sich, dick bandagiert an Arm und Bein, ihre sechste Zeitfahr-Goldene umhängen lassen. Jetzt geht’s für Ritter, die heuer für ein englisches Team fährt, zum „Giro Donne“ nach Italien.

Der neue und alte Staatsmeister Georg Preidler hatte beim Zeitfahren auf (erlaubte) Funk-Informationen verzichtet. „Mein Betreuer Roland Eberl hinten im Auto hat eh alles im Griff“. Aufgewärmt hatte sich der nun dreifache Zeitfahr-Champion übrigens rund zwanzig Minuten lang mit bis zu 300 Watt. „Im Rennen warens kurzzeitig dann sogar fast sechshundert“. Verständnis hat er dafür, dass er heuer die Tour de France auslassen muss: „Bei einem französischen Team fahren bei der Frankreich-Rundfahrt halt eher die Franzosen“. Preidler wird mit Groupama-FdJ dafür die Spanienrundfahrt bestreiten.