Tchibo Top.Rad.Liga - Espresso
Die Völkermarkter Radsporttage beeindrucken immer wieder durch ihre großen Teilnehmerfelder. In den Nachwuchskategorien U 15 bis zu den Junioren waren beim Straßenrennen insgesamt 220 Burschen und Mädchen am Start, auch das Elitefeld war mit 173 Fahrern so groß wie kaum sonst je in Österreich. Schon am traditionellen Bergrennen in Diex am Vortag (Sieger: Jure Golcer) waren fast hundert Rennfahrer in der Hauptkategorie dabei. Alle Rennfahrer konnten am Sonntag unbehindert sicher ihre Runden drehen, bestens abgeschirmt von der Exekutive.
Einmal musste es ja so kommen: im sonst meist sonnigen Südkärnten mussten die Rennfahrer diesmal schon auf der ersten Runde und danach noch mehrmals ihre Regenjacken anziehen, wenn auch immer nur für kurze Zeit. Zum ersten Mal seit August 2012(!) hatten die Teilnehmer der Tchibo Top.Rad.Liga damit etwas Pech mit dem Wetter. Bei der Siegerehrung schien aber dann sogar wieder die Sonne – vor allem für den Sieger Andrea Pasqualone aus Asiago im Veneto. Sein Name bedeutet frei übersetzt ungefähr Andreas Osterer.
Wenig ermutigende Nachrichten kommen von Josef Benetseder, dem Sieger des Saison-Auftaktrennens von Leonding: Benni muss nach seinem Beckenbruch jetzt noch rund sechs Wochen auf Krücken gehen, danach wartet aber die Operation seiner ebenfalls verletzten Schulter: es wäre fast ein Wunder, könnte der Oberösterreicher noch heuer wieder ein Rennen bestreiten. Ein anderer Langzeit-Verletzter des Tirol Cycling-Teams schöpft dagegen wieder Hoffnung:
Lukas Pöstlberger hatte nach einer Serie von schweren Stürzen sogar schon mit dem Ende seiner Karriere spekuliert, mittlerweile will der Ex-Staatsmeister aber bald wieder in den Rennsport zurück kehren. Auch Tobias Derler arbeitet an seinem Comeback: der im September in Laßnitzhöhe schwer gestürzte Steirer kann schon wieder am Rad trainieren, seine gebrochener Unterarm schmerzt bei längeren Ausfahrten freilich noch.
54:44 ist kein Basketball-Ergebnis, sondern die Anzahl der österreichischen und italienischen Rennfahrer in Völkermarkt. Rot-weiß-rot war damit auf heimischen Straßen gerade noch die Nummer eins. OK-Chef Hans Enzi profitiert als Veranstalter von der geografischen Nähe zu Norditalien und unternimmt auch viel, um sein Rennen bei unseren radrennbegeisterten südlichen Nachbarn attraktiv zu gestalten.
„Das Rennen zu Ende fahren und gesund nach Hause kommen“. Wünsche eines Rennfahrers, der beim GP in Völkermarkt seinen 44.(!) Geburtstag gefeiert hat. Wolfgang Tenor, der Senior der Bundesliga vom Team Denzel-Cliff, wird heuer auch seine letzte Saison bestreiten.
In der nächsten Saison könnte der Klassiker „Rund um Laßnitzhöhe“ wieder im Programm der Tchibo Top.Rad.Liga aufscheinen. Franz Pichler vom dortigen Radclub überlegt dabei auch, wieder zum ursprünglichen Termin Mitte Mai zurück zu kehren. Zunächst wird der Verein am Stadtrand von Graz aber Mitte Jänner zum ersten Mal die österreichischen Querfeldein-Meisterschaften ausrichten.