Traditionelles Bundesliga-Doppel in Völkermarkt: Bester Kletterer und bester „Marathon-Mann“ gesucht
Die Voraussetzungen könnten nicht unterschiedlicher sein: innerhalb von knapp 24 Stunden wird im Raum Völkermarkt beim traditionsreichen Diexer Bergrennen (Samstag, 18.8.) der österreichische Bergkönig 2018 gekürt und tags darauf steht mit dem GP Südkärnten über 194 km das längste Bundesliga-Rennen des Jahres auf dem Programm. Beide Rennen werden so wie im Vorjahr für die ÖRV-Bundesliga gewertet.
Für wen scheint heuer die Sonne in Diex?
Diex ist nicht nur ein Eldorado für Radsportler und war schon mehrere Male Schauplatz von Elite-Meisterschaften (zuletzt 2013 und 2017); auf dem Aussichtsberg in Südkärnten wurden schon einmal die meisten jährlichen Sonnenstunden Österreichs gemessen: rund 2.300 Stunden in 1160m Höhe. Bevor sich der Sieger des Rennens heuer im Lichte des Erfolges sonnen darf, wartet harte Arbeit auf die Bergspezialisten unter den heimischen Radstars: von Völkermarkt nach Diex (69 km, HD 700 m) wartet nach einer flachen Anfahrt (dreieinhalb Runden im Raum Völkermarkt) ein selektiver, 9 km langer Anstieg mit einer steilen, 12%igen Schlussrampe hinauf in den sonnigsten Ort Österreichs.
Der Titelverteidiger fehlt heuer, denn der Tiroler Benjamin Brkic ist mit dem ÖRV-Team bei der Tour de l`Avenir unterwegs. Als hohe Sieganwärter sind diesmal Fahrer des Welser Felbermayr-Teams anzusehen: Stephan Rabitsch, schon Bergmeister 2015, sowie der vierfach-Bergchampion Markus Eibegger, der das international ausgeschriebene Rennen in Diex schon drei Mal als Sieger beendet hat. Sicherlich wird auch Riccardo Zoidl, zuletzt Gesamtsieger der Tschechien-Rundfahrt, als Führender der Rad-Bundesliga etliche weitere Punkte mitnehmen. Unbedingt zum Kreis der Anwärter auf den Tagessieg zählt auch der Schweizer Kletterer Matteo Badilatti (Vorarlberg-Santic), der bei der Österreichrundfahrt am Kitzbüheler Horn Platz vier belegt hat.
Somit ist in Diex eine völlig offene Medaillenvergabe zu erwarten; vielleicht schlägt auch für Hans-Jörg Leopold (WSA), dem Lokalmatador , im x-ten Anlauf endlich die große Stunde, er landet seit Jahren bei Bergrennen beständig im Spitzenfeld. Übrigens wird auch der Tagessieger von 2017, der Italiener Giacomo Zilio, heuer wieder am Start stehen.
Start zur ÖM Berg in Völkermarkt (Samstag, 18.8.) ist um 15 Uhr, Zielankunft ca. 16.45 Uhr.
Ergebnis Bergmeisterschaft 2017 (Diex): 1. Benjamin Brkic, (Tirol Cycling) vor Patrick Bosman (Hrinkow) und Manuel Bosch (Vorarlberg).
Eine Sache für die Sprinter: 31. Grand Prix Südkärnten in Völkermarkt
Beim letzten verbliebenen großen Straßenrennen in Kärnten ist abgesehen von der Länge (194 km) das entscheidende Kriterium der kurvenreiche Anstieg auf den letzten 1000 Metern vom Stausee hinauf zum Ziel in Völkermarkt. Der 24,2 km lange, acht Mal zu fahrende Rundkurs besticht durch gute, breite Straßen. Das Rennen ist somit für endschnelle Allrounder maßgeschneidert, der Kreis der Sieganwärter entsprechend weit gestreut.
Die Trauben für die heimischen Rennfahrer hängen in Südkärnten jedenfalls ungewöhnlich hoch: Österreichs Rennfahrer warten seit 2009 (Sieger der Steirer Michael Pichler) beim Kärntner Rad-GP auf einen Heimerfolg. Und sollte sich diese Serie fortsetzen, denkt man an den endschnellen Italiener Filippo Fortin, der im Welser Dress heuer schon einige Siege landen konnte. Vor fünf Jahren ist in Völkermarkt übrigens ein ganz großer Stern aufgegangen: 2013 siegte der blutjunge Franzose Julien Alaphilippe, der heuer die Bergwertung der Tour de France für sich entscheiden konnte. Damals Teamgefährte des Franzosen in der ETIXX-Mannschaft: Patrick Konrad, er wurde Fünfter.
So wie in Diex wird in Völkermarkt der Sieger des Vorjahres ebenfalls nicht am Start stehen: der Ungar Janos Pelikan (MyBike Stevens) bestreitet die Ungarn-Rundfahrt.
Start zum 30. GP Südkärnten (Sonntag, 19.8.) ist in Völkermarkt um 12.05 Uhr, Zieleinlauf ca. 16 Uhr 30.
Bundesliga-Spitzenreiter nach sechs von zehn Rennen ist Riccardo Zoidl mit 881 Punkten vor Stephan Rabitsch (626) und Lukas Schlemmer (alle Felbermayr), mit 613.
Führender Klub in der Mannschaftswertung der ÖRV-Radbundesliga ist Felbermayr Simplon Wels (115 Punkte) vor Vorarlberg-Santic (101) und Hrinkow-Advarics (80).
PS: Sowohl am Samstag und auch am Sonntag finden in Völkermarkt neben dem Hauptrennen der Elite auch Bewerbe für den Nachwuchs statt (Junioren, U17, U15), unter traditionell starker Beteiligung von jungen Fahrern aus Slowenien und Italien. An beiden Renntagen sind damit über 500 Radsportler in allen Kategorien am Start!