Wiesbauer Radsport-Gourmet - GP Südkärnten Völkermarkt
OK-Chef Hans Enzi hat in Völkermarkt trotz aller finanzieller Engpässe (in Kärnten ist bekanntlich Sparen angesagt) wieder ein mustergültiges Rennwochenende auf die Beine stellen können. "Land Kärnten, die Gemeinde und der Tourismusverband helfen, das wir einigermaßen über die Runden kommen", so Enzi.
Schon im Vorjahr musste ja der ursprünglich geplante UCI-1.2 -Status aufgegeben werden, dennoch waren die Starterfelder auch heuer wieder einigermaßen groß. So waren doch fünf ausländische Sportgruppen der Einladung nach Südkärnten gefolgt. Große Starterfelder wurden auch bei den Nachwuchsrennen gesichtet: Fast hundert Junioren, jeweils etwa achtzig Fahrer in der U 15- und U 17-Kategorie – der größte Teil freilich aus Slowenien und Italien, weil die Rennen zum Alpe-Adria-Cup zählen. Völkermarkts Bürgermeister Valentin Blaschitz ließ es sich nicht nehmen, schon um neun Uhr früh die ersten jungen Rennfahrer auf die Reise zu schicken.
Seit Jahren zählen sie zum festen Bestand des Organisationsteams in Völkermarkt: die fünf Motorrad-Kommissare aus Marburg. Die Slowenen kommen allesamt vom traditionellen Radclub Branik Maribor, ihr Chef Branko Rokavec fährt schon seit 26 Jahren als Begleiter bei Radrennen mit. „Leider haben wir in Slowenien immer weniger Rennen“, bedauert er. Ihren Job haben die begeisterten Hobby-Biker wie immer zuverlässig und unauffällig erledigt. Auch beim Wiesbauer-Bundesliga-Finale am 25. September, dem Raiffeisen-GP in Judendorf, werden die Slowenen wieder ihre Runden drehen um für einen sportlich einwandfreien Ablauf des Rennens sorgen.
Alles richtig gemacht in Völkermarkt hat die sportliche Leitung von Amplatz-BMC. Nach stundenlangem gegenseitigen Belauern im Feld schickte man Vorjahrssieger Jan Tratnik zum einsamen kroatischen Spitzenfahrer Bruno Maltar nach vor. Damit war die Konkurrenz gezwungen, zu reagieren. In der Spitzengruppe, die sich dann rund 15 km vor dem Ziel aus dem Feld löste, hatte Marek Canecky die stärksten, sprich schnellsten Beine. Der baumlange, bald 28jährige Slowake aus Banska Bystrica, gut 200 km östlich von Bratislava, hält seinem Klub seit Anbeginn vor vier Jahren die Treue und hat heuer schon das ungarische UCI-Rennen in Visegrad gewonnen.
Besonders eilig hatte es die Elite beim Diexer Bergrennen. Bei der 31. Auflage dieser Traditionsveranstaltung auf den sonnenreichen Aussichtsberg in Südkärnten wurde mit 41 km/h Schnitt ein neuer Rekord beim 70 km langen „Prolog“ zum GP Südkärnten erzielt. Wenig beachtet, aber umso erfreulicher, dass sich ein junger Tiroler in Völkermarkt stark präsentieren konnte: der 20jährige Markus Freiberger belegte beim Bergrennen Rang vier und stand beim Straßenrennen als Dritter (und bester Österreicher!) sogar auf dem Stockerl.