Beeindruckend, erfolgreich und lehrreich: Die ersten Multiradsportweltmeisterschaften für Cycling Austria
Erstmals in der Geschichte fanden über 200 Medaillenvergaben der unterschiedlichen Weltmeisterschaften des Weltradsportverbandes (UCI) an einem Ort statt. In Glasgow ermittelte die Radsportwelt ihre neuen Träger der Regenbogentrikots. Und auch Österreich mischte fleißig mit, gewann am Ende zwei Gold-, drei Silber- und neun Bronzemedaillen.
„Die ersten Multiradsportweltmeisterschaften in der Geschichte waren eine beeindruckende Veranstaltung. Zum einen waren sie toporganisiert vom Veranstalter, aber auch von Cycling Austria. Noch nie hatten wir ein so großes Aufgebot von über 100 Athletinnen und Athleten, welches an einem Event vor Ort und im Renneinsatz war. Aber auch noch nie hatten wir so erfolgreiche Weltmeisterschaften“, schilderte der Präsident des heimischen Radsportverbandes Cycling Austria, Harald J. Mayer.
Selbst als größter Fan des heimischen Teams vor Ort, erlebte er rot-weiß-rote Sternstunden in vielen unterschiedlichen Disziplinen. Sieben der acht Sparten seines Verbandes eroberten Medaillen. „Das zeigt, wie breit der Radsport in Österreich mittlerweile aufgestellt ist. Besonders gefreut habe ich mich über die Medaillen unserer Athletinnen wie Valentina Höll, Mona Mitterwallner, den Kunstradfahrerinnen oder Christina Schweinberger. Ihre Erfolge zeigen, dass wir mit unser Gender- und Gleichstellungsstrategie auf einem modernen Weg sind.“
Aber neben den 14 Medaillen gab es noch viele weitere starke Platzierungen in den Top Ten, manchen Athleten wie Mona Mitterwallner im Cross-Country oder Thomas Frühwirth und Cornelia Wibmer im Paracycling fehlten nur Sekunden auf die Medaillen, beim Steirer waren es sogar nur Zehntel im Zeitfahren. „Viele junge Athletinnen und Athleten waren in Glasgow zum ersten Mal bei einer WM im Einsatz. Sie haben viel Kampfgeist, Durchhaltevermögen und Engagement gezeigt und dabei viel Erfahrung gesammelt, welche ihnen auf ihrem weiteren Karriereweg helfen wird“, lobte Mayer die Einstellung der jüngsten Vertreter des rot-weiß-roten Teams in Glasgow.
„Besonders bedanken möchte ich mich bei meinem Generalsekretär und meinem Sportdirektor, die mit ihren Teams den reibungslosen Ablauf dieser für uns so neuen und großen Veranstaltung sichergestellt haben“, resümierte er abschließend. Für alle Athletinnen und Athleten, aber auch den gesamten Stab an Betreuerinnen und Betreuern war es die erste Weltmeisterschaft mit so einem großen Ausmaß an Disziplinen und Wettkämpfen.
„Es gab Erfolge in Disziplinen, wo wir damit gehofft hatten, aber es gab auch Überraschungen, die umso erfreulicher waren. Und es gab auch zahlreiche Topleistungen, wo unsere Athletinnen und Athleten unterstrichen haben, dass sie zur absoluten Weltspitze zählen“, freute sich Mario Prohaska, der zu Jahresbeginn den Posten als neuer Sportdirektor des Verbandes angetreten ist und der seit seinem Beginn eng im Kontakt mit allen Sparten stand.
„Kaum ein Tag in Schottland verging ohne einen österreichischen Erfolg. Das waren für uns als Verband natürlich tolle Momente. Aber wir haben auch gesehen, dass wir in einigen Sparten noch mehr Potential haben, vor allem in den jungen und modernen Sportarten wie BMX. Die hohe Qualität zu halten und weiter auszubauen soll die Prämisse für die Zukunft sein“, blickte er voraus.
Das große Aufgebot sorgte aber auch dafür, dass viele aus dem Team auch bei den anderen Sportarten schnupperten und ein reger Austausch zwischen den normalerweise immer auf sich gestellten Sparten herrschte. „Glasgow 2023 hat unsere Sparten untereinander enger vernetzt. Der Radsport hat eine unglaubliche Vielfalt, was zum einen eine große Aufgabe für uns ist, aber auch eine große Chance unseren tollen Sport der Jugend schmackhaft zu machen. Denn in dieser Radsportwelt kann jeder ein Zuhause finden“, nahm Prohaska anschließend den Schwung der erfolgreichen Veranstaltung als Motivation für die Zukunft.
Die rot-weiß-rote Medaillenbilanz in Glasgow:
GOLD:
Valentina Höll (Downhill)
Mona Mitterwallner (Cross-Country Marathon)
SILBER:
Andreas Kolb (Downhill)
Franz-Josef Lässer (Bahn Paracycling)
Svenja Bachmann/Rosa Kopf (Kunstrad Zweier Frauen)
BRONZE:
Lorena Schneider (Kunstrad Einer Frauen)
Patrick Schnetzer/Stefan Feurstein (Radball Männer)
Laura Schnetzer, Lea Morscher, Anna Pircher, Annika Pichler (Kunstrad Vierer)
Christina Schweinberger (Straße Zeitfahren Elite)
Thomas Frühwirth (Straße Paracycling)
Nicolas Ostheimer (Trials 26" Junioren)
Stefan Kirchmair (Straße Gran Fondo 35-39)
Johann Taucher (Zeitfahren Gran Fondo 70-74)
Herbert Lackner (Zeitfahren Gran Fondo 80-84)