Kiesenhofer zu Österreichs Sportlerin des Jahres gekürt, Ablinger holt Titel des Behindertensportlers
Als erste Radsportlerin in der Geschichte wurde Anna Kiesenhofer von Österreichs Sportjournalistinnen und Sportjournalisten mit der Auszeichnung Sportlerin des Jahres gewürdigt. Österreichs erste Olympiasiegerin im Straßenrennen gewann die Wahl vor der Biathlon-Weltmeisterin Lisa Hauser sowie der Skifahrerin Katharina Liensberger. Mit dem Oberösterreicher Walter Ablinger gewann ein weiterer Athlet des Österreichischen Radsportverbandes bei der Sporthilfe-Gala. Der Olympiasieger im Handbike wurde zum Behindertensportler des Jahres ausgezeichnet.
Nach Richard Menapace, dem Sieger der ersten Österreich Rundfahrt 1949, Adolf Christian, der die Tour de France 1957 auf dem Podium als Dritter beendete und Georg Totschnig, der 2005 eine Touretappe in den Pyrenäen gewann, ging die Auszeichnung in der Hauptkategorie zum vierten Mal an den Radsport.
„Ich kannte die Wahl der Sportler des Jahres bisher nur vom Hörensagen. Ich hätte mir nie gedacht, dass ich gewinne“, schilderte Kiesenhofer nach der Bekanntgabe ihres Sieges und fügte an: „Für mich kommt es auf den Geist der Sportart an. Wir versuchen alle unser Bestes.“ Völlig sensationell verblüffte sie im August mit ihrem langen Ausreißversuch die internationale Konkurrenz und siegte völlig überraschend im Straßenrennen der Frauen, eroberte die erste Goldmedaille für Österreich bei Sommerspielen seit 2004.
Mit der jungen Salzburgerin Valentina Höll schaffte es eine weitere Radsportlerin in die Top Ten der diesjährigen Wahl. Die 19-Jährige hatte sich als erste Österreicherin den Gesamtsieg im Downhill-Weltcup gesichert. Bei den Männern schaffte Patrick Konrad bei der Wahl, die der Oberösterreicher Vincent Kriechmayr, zweifacher Weltmeister im Ski Alpin gewann, in die Top Ten.
Der Niederösterreicher sorgte auf der 16. Etappe der Tour de France 2021 ebenfalls für Sporthistorie mit seinem Tageserfolg. Die große Vielfalt im heimischen Radsport unterstrichen auch die erfolgreichen Paraathleten Walter Ablinger und Thomas Frühwirth, die zahlreichen Erfolge und Medaillen bei den Europa- sowie Weltmeisterschaften als auch bei den Paralympischen Spielen von Tokio erzielten. Beide waren bei der Gala unter den besten drei Parasportlern des Jahres zu finden, Ablinger sicherte sich diesen Titel, nachdem er in Tokio die Goldmedaille im Zeitfahren errang.
Nach Wolfgang Eibeck (2005) und dem aktuellen Nationaltrainer Alexander Hohlrieder (2006) siegte Ablinger als dritter Radsportler bei der Wahl zum Behindertensportler des Jahres. Eine Delegation des Österreichischen Radsportverbandes, angeführt von Präsident Harald J. Mayer sowie Sportdirektor Christoph Peprnicek, den nominierten Athleten als auch Paralympics-Medaillengewinner Alexander Gritsch, Radligasiegerin Gabriela Erharter, BMX-Weltmeisterin Irina Sadovnik sowie den beiden jungen Nachwuchsfahrern Tobias Bayer und Daniela Schmidsberger, waren bei der Gala zu Gast und erlebten eine große Stunde des heimischen Radsports.
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Fotos: Sporthilfe/Gepa-Pictures