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Wahl zum Radsportler/zur Radsportlerin des Jahres 2020

01. Januar 2021
Veröffentlicht in Allgemein

Das Jahr 2020 ist vorbei und der ÖRV möchte wieder die Leistungen seiner Sportler in der vergangenen Saison küren. Die Wahl zum Radsportler / zur Radsportlerin des Jahres steht an. Hier finden Sie die 15 Kandidaten. Der Ablauf der Wahl ist in diesem Jahr neu, denn zusätzlich zu den Stimmen der Experten können auch die radsportbegeisterten Fans von Cycling Austria, der Online-Plattform auf Facebook des Radsportverbandes abstimmen. Hier geht's zur Abstimmung.

Daniel Auer,
26 Jahre, Steiermark, Bahn/Straße

Seit Jahren zählt Daniel Auer zu den Männern mit den flinksten Beinen Österreichs. Der Sprinter des Kontinentalteams WSA KTM Graz stellte diese auch 2020 unter Beweis. So gewann der das Kriterium der Braunauer Radsporttage, siegte beim Grand Prix in Gössendorf. Außerdem kürte sich der Steirer zum Gesamtsieger der Austrian Time Trial Series, war bei den Stationen am Grazer Flughafen Thalerhof als auch auf der Postalm erfolgreich. Im Oktober sicherte er sich dann noch auf der Bahn die Meistertitel im Scratch als auch im Omnium.

Paul Buschek
18 Jahre, Oberösterreich, Bahn/Straße

Der aus Freistadt in Oberösterreich stammende Paul Buschek gilt als eines der größten Nachwuchstalente im Österreichischen Radsport. Sein Können stellte der 18-Jährige bei den Junioren-Bahneuropameisterschaften in Italien unter Beweis, wo er in der Olympiadisziplin Omnium, dem Mehrkampf, Sechster wurde. An der Seite von Stefan Kovar landete er im Madison auf Rang neun. Außerdem eroberte Buschek die Nachwuchstitel im Scratch und in der Einerverfolgung und war auch auf der Straße sehr erfolgreich. So gewann er die Juniorenaustragungen des Grand Prix Fliegerhorst als auch des Airport Sprint und vertrat Österreich bei den Europameisterschaften auf der Straße in Plouay.

Maximilian Foidl
25 Jahre, Tirol, Mountainbike

Der Cross-Country-Spezialist zeigte sein Können vor allem mit seinem zehnten Platz bei den Europameisterschaften der Elite am Monte Tamaro in der Schweiz. Knapp zwei Minuten hinter dem Goldmedaillengewinner Nino Schurter landete er inmitten der Topfahrer Europas. Bei den Nationalen Titelkämpfen eroberte er die Silbermedaille hinter Karl Markt. Bei den Heimweltmeisterschaften in Saalfelden-Leogang wurde er bester Österreicher auf Rang 34 bei den Männern und eroberte als Startfahrer der Mixed-Staffel einen tollen sechsten Platz für das junge rot-weiß-rote Team, dass zwischenzeitlich sogar um die Medaillen mitkämpfte.

Valentin Götzinger
20 Jahre, Steiermark, Bahn/Straße

Mit 19 Jahren und 255 Tagen kürte sich der Steirer zum jüngsten Österreichischen Straßenmeister aller Zeiten. Der schnelle Sprinter aus den Reihen von WSA KTM Graz schlug dabei WorldTour-Profis wie Michael Gogl oder Matthias Brändle und fuhr mit einem langen Spurt in das weiße Trikot mit dem rot-weiß-roten Streifen. Außerdem war er beim Lagerhaus Grand Prix als auch beim Grand Prix Fliegerhorst erfolgreich unterwegs und gewann beide Rennen. Auch auf der Bahn wusste der Jungstar zu überzeugen, wurde Sechster bei den Europameisterschaften in Fiorenzuola in der Klasse U23 im Omnium und Neunter im Madison mit Teamkollegen Maximilian Schmidbauer. Außerdem gewann er auch im Velodrom einen Meistertitel, nämlich jenen im Madison gemeinsam mit Felix Ritzinger.

Felix Großschartner
27 Jahre, Oberösterreich, Straße

Mit seinem neunten Gesamtrang bei der Vuelta a Espana gelang dem jungen Marchtrenker der endgültige Durchbruch in die Weltelite. Zum ersten Mal wurde ihm von seinem Deutschen Team Bora-hansgrohe die Kapitänsrolle zugestanden bei einer dreiwöchigen Landesrundfahrt und Großschartner wusste nicht zu enttäuschen. Fünfmal landete er in den Top Ten einer Etappe und zeigte, dass er auch in Zukunft bei den Grand Tours als Kapitän auftreten kann. Außerdem wurde der Oberösterreicher Gesamtneunter bei Paris-Nizza und er gewann im August eine Etappe der stark besetzten Burgos-Rundfahrt.

Sophie Gutöhrle
17 Jahre, Oberösterreich, Downhill

Sie war eine der Überraschungen der Heimweltmeisterschaften in Saalfelden-Leogang. Am Vortag nach einem Trainingssturz noch zum kurzen Check im Krankenhaus gewesen, sauste die Thalheimerin im Finale der Junioren zur unerwarteten Silbermedaille. Auf dem extrem schwierigen Downhillkurs behielt die Oberösterreicherin mit ihren 16 Jahren die Nerven und landete hinter der Französin Lauryne Chappaz auf dem Silberrang. Nicht einmal ein Sturz im oberen Streckenteil brachte sie aus der Fassung und trotz des kleinen Malheurs eroberte sie eine von drei Medaillen für das rot-weiß-rote Team bei der Heim-WM.

Anna Kiesenhofer
29 Jahre, Niederösterreich, Straße

Nach einer kurzen Auszeit kehrte die Niederösterreicherin 2019 auf die Straße zurück. Vor allem im Einzelzeitfahren stellte sie ihre Fähigkeiten im Vorjahr unter Beweis, wurde EM-Fünfte und auch heuer zeigte sie gegen die besten Straßenfahrerinnen auf. Souverän fuhr sie zum Meistertitel im Einzelzeitfahren, landete kurz darauf bei den Europameisterschaften in Plouay auf Rang elf in ihrer Lieblingsdisziplin. Den Kampf gegen die Uhr bei den Weltmeisterschaften in Imola beendete sie auf Rang 18. Auch bei der Austrian Time Trial Series konnte sie ein weiteres Rennen neben den Meisterschaften für sich entscheiden, nämlich jenes hinauf auf das Hochkar. Im Herbst wurde sie sogar im Nationalteamtrikot Gesamtdritte der siebentägigen Ardèche-Rundfahrt in Frankreich.

Patrick Konrad
29 Jahre, Niederösterreich, Straße

Österreichs Radsportler des Jahres 2019 ist auch für 2020 wieder ein Topkandidat. Der 29-Jährige, der mittlerweile im Burgenland seinen Lebensmittelpunkt gefunden hat, beendete den Giro d’Italia zum zweiten Mal in seiner Karriere in den Top Ten. Sechsmal landete er in den drei Wochen quer durch die Apenninhalbinsel unter den besten Sieben der Etappe. Der Fahrer des Teams Bora-hansgrohe wurde außerdem Siebter beim Flèche Wallonne, wo er sogar den Toursieger Tadej Pogacar bezwang. Im August führte er für drei Tage die Sibiu-Rundfahrt in Rumänien an, verlor den Kampf um die Gesamtwertung im abschließendem Bergzeitfahren nur knapp gegen seinen Landsmann und Teamkollegen Gregor Mühlberger.

Stefan Kovar
18 Jahre, Wien, Bahn/Cyclocross/Straße

Der junge Wiener ist eines der vielseitigsten Talente des österreichischen Radsports. Egal ob Bahn, Straße oder loser Schotter und Wiesenpfade, der 18-Jährige fühlt sich auf jedem Untergrund wohl. Im Trikot des Nationalteams wurde er bei den Nations Cup Rennen der Junioren einmal Etappendritter und -vierter beim Visegrad 4 Juniors Race in Ungarn und Tagesfünfter beim Grand Prix Rüebliland in der Schweiz. Im Querfeldein wurde er Vizemeister bei den Junioren und auch auf der Bahn sorgte er für Furore. Bei den Junioren-Europameisterschaften wurde er Sechster im Elimination Race, Siebter im Scratch und gemeinsam mit Paul Buschek Neunter im Madison.

Mona Mitterwallner
18 Jahre, Tirol, Mountainbike

Wer als Weltranglistenerste in eine Heim-WM geht, der verspürt normalerweise großen Druck auf seinen Schultern. Nicht so die 18-Jährige aus Silz, die trotz der Nummer eins auf ihrem Bike und dem Status der Goldfavoritin gleich in der ersten Runde in Saalfelden-Leogang loslegte und sich in die Geschichtsbücher fuhr. Souverän holte sie sich die Regenbogenstreifen und wenig später auch dem EM-Titel in ihrer Klasse in der Schweiz. Dass die junge Tirolerin nebenbei das einzige Rennen der UCI Junior Series gewann und Österreichische Meisterin der Juniorinnen wurde, war fast schon selbstverständlich. Außerdem zeigte sie mit Ausflügen auf die Straße (Watersley Classic) und Querfeldein (Weltmeisterschaften) auch ihre Vielseitigkeit, die sie vielleicht in der Zukunft noch mehr ausspielen will.

Hermann Pernsteiner
30 Jahre, Niederösterreich, Straße

Erst spät stieß der eigentliche Mountainbike-Marathon-Spezialist aus der Buckeligen Welt auf die Straße. Mit guten Leistungen bekam er einen Vertrag beim Team von Bahrain-McLaren auf der WorldTour. Dass er auch dort zu den besten seiner Zunft gehört unterstrich der Kletterspezialist im Jahr 2020. Nur knapp hinter Patrick Konrad landete er als zweiter Österreicher bei einer GrandTour unter den Top Ten. Denn das niederösterreichische Duo sorgte beim Giro d’Italia für heimische Sportgeschichte. Noch nie zuvor landeten zwei Österreicher gleichzeitig bei einer dreiwöchigen Landesrundfahrt unter den besten Zehn, Konrad wurde Achter, Pernsteiner Zehnter. Nur knapp verpasste der 30-Jährige sogar einen Etappensieg, wurde Tageszweiter in Madonna di Campiglio. Außerdem beendete er die Tour Down Under, traditionellerweise das erste WorldTour-Rennen des Jahres als Zehnter.

Max Schmidbauer
19 Jahre, Wien, Bahn/Straße

Der lange, 1,87 Meter große Schlacks aus Wien entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem starken Bahn- und Straßenfahrer. Schmidbauer überraschte beim Grand Prix Framar in Prag mit zwei Podiumsplätzen im Elitefeld und vertrag die Österreichischen Farben auch stark bei seinen ersten Europameisterschaften der Klasse U23 in Fiorenzuola. Dort wurde er Achter jeweils im Punkterennen als auch im Scratch und gemeinsam mit Valentin Götzinger im Madison. Für eben jenen wird er im nächsten Jahr auch ein wichtiger Teamkollege in der Mannschaft von WSA KTM Graz sein. Denn der tempoharte Bahnfahrer ist auch auf der Straße ein starker Fahrer für den Sprintzug rund um Götzinger.

Kathrin Schweinberger
24 Jahre, Tirol, Bahn/Straße

Zum ersten Mal in ihrer Karriere eroberte die Zillertalerin in Mattersburg bei den Österreichischen Meisterschaften den Titel im Straßenrennen. Die starke Sprinterin setzte sich im Finale einer größeren Gruppe durch. Dass die 24-Jährige auch international aufzeigen kann, bewies sie mit ihrem siebten Platz bei der Dubai Women’s Tour und auch beim Eintagesrennen Grote Prijs Euromat in Belgien, den sie ebenfalls auf Rang sieben beendete. Hauchdünn gewann sie im Rahmen der Austrian Time Trial Series den Auftakt auf der Postalm vor ihrer Zwillingsschwester Christina und auch auf der Bahn wusste Schweinberger zu überzeugen. Im Omnium wurde sie Meisterin, holte Silber im Punkterennen, im Scratch und in der Einerverfolgung.

Laura Stigger
20 Jahre, Tirol, Mountainbike

Vor zwei Jahren wurde sie Juniorenweltmeisterin im Cross Country und auch im Straßenrennen bei der Heim-WM in Innsbruck. Mittlerweile hat sich die 20-Jährige aus Haiming in Tirol angeschoben, in die absolute Weltelite im Mountainbike Cross Country vorzustoßen. So erzielte sie in diesem Jahr ihr erstes Podium im Weltcup, wurde Dritte im Short-Course von Nove Mesto und beendete die beiden Rennen in der Olympischen Distanz auf dem jeweils fünften Rang. Eine Erkrankung sorgte leider dafür, dass Stigger die Heimweltmeisterschaften, wo sie in der U23 zum Kreis der Goldmedaillenfavoritinnen gehörte, verpasste. Auch eine Woche darauf musste sie aufgrund ihrer Erkrankung das Rennen der Europameisterschaften vorzeitig beenden. Zumindest konnte sich die Tirolerin mit dem Österreichischen Meistertitel im Cross Country trösten.

David Trummer
26 Jahre, Steiermark, Downhill

In den letzten Jahren war der Steirer das heimische Aushängeschild im Downhill, eroberte 2011 die erste Medaille im Downhill für Österreich, bei den Junioren in Champery. Bei den Heimweltmeisterschaften in Saalfelden-Leogang startete er als krasser Außenseiter in das Finale. Mit einer fast fehlerfreien Fahrt im oberen Streckenteil ging er in den Verzauberten Wald, die technisch anspruchsvolle und durch das regnerische Wetter ganz schwierig zu befahrende Schlüsselstelle des WM-Kurses am Asitzkogel. Trummer kam auch durch diese Passage gut durch, musste aber bis zu den letzten Läufern im Ziel zittern, ehe seine Silbermedaille feststand. Der Steirer wurde 2020 auch Österreichs Meister bei den Männern im Downhill, gewann die Auner Gravity Series am Königsberg und landete auch bei den beiden Weltcups in Maribor im Spitzenfeld.

 

Fotos: Reinhard Eisenbauer, Bettiniphoto (UEC, Bahrain-McLaren, Bora-hansgrohe), Expa Pictures/JFK, Mario Stiehl, Peter Maurer, Tim Wafler, Simon Kugi