Platz 6 für Müller/Graf im EM-Madison
Die Bahn EM im schweizerischen Grenchen hat am letzten Tag ihren Höhepunkt erreicht. Mit dem Finale über das 50km lange Madison greiften auch die Österreicher nochmal ins Renngeschehen ein. „Das Ziel war klar, wir wollten die Titelverteidigung“, so Andreas Graf.
Müller und Graf von Hrinkow Advarics Cycleang holten 2014 im karibischen Guadeloupe ihre erste EM Gold Medaille. Der Madison Bewerb ist nach dem Madison Square Garden in New York, dem Geburtsort dieser Disziplin, benannt. Zwei Athleten eines Teams lösen sich hierbei über 200 Runden lang ab. Während ein Athlet im Rennen mitfährt, verlangsamt sein Partner seine Geschwindigkeit und erholt sich am oberen Ende der Bahn. Die Klassierung entspricht der zurückgelegten Strecke (Rundengewinn) und der in den Wertungssprints gewonnen Punkte.
Die Bahn-Cracks lieferten ein Rennen, das an Spannung kaum zu überbieten war. Bereits nach 12 Minuten krachten einige Teams auf die Holzlatten, darunter weitere Favoriten wie Deutschland und Belgien, Vize-Europameister von 2014. „Der Bahn-Sport ist knallhart. Sobald jemand einen Fahrfehler macht, wird es schwierig mit den ungebremsten Rädern“, so Müller. Die beiden Österreicher blieben davon glücklicherweise verschont und versuchten ihre Konzentration aufrecht zu halten. Nach 45 Minuten setzte Graf dann zur ersten Attacke, worauf in Minute 50 eine Zweite folgte. „Wir hatten gute Beine und eine hervorragende Taktik. Leider ging nicht alles so auf wie wir uns das vorgestellt hätten“, so Andreas Graf. „Am Ende wurde es ein sechster Platz mit dem man allerdings nicht unzufrieden sein kann. Wir haben gekämpft und ein gutes Rennen geliefert. Manchmal fehlt eben etwas das nötige Glück“, resümiert Müller.
Europameister wurde Spanien vor Russland und Frankreich.
Tags zuvor hatte Andi Müller ein tolles Ausscheidungsrennen abgeliefert und bei diesem wohl spektakulärsten Ausdauerevent einen mehr als respektablen 6. Rang erzielt. Sieg für Europcar-Profi Brian Coquard vor Simone Consonni (ITA) und Christopher Latham (GBR).
Eine gelungene Talentprobe lieferte der junge Hohenemser Tobias Wauch bei seiner Premieren-Elite-EM ab, der neben den beiden Routiniers Graf und Müller von Nationaltrainer Jiri Miksik, die Chance erhielt, im olympischen Omniumbewerb internationale Erfahrung auf allerhöchstem Niveau zu sammeln. Besonders erwähnenswert sein 10. Platz im Ausscheidungsrennen! Auch bei den übrigen 5 Omniumbewerben zeigte Wauch solide Leistungen und konnte die Titelkämpfe mit dem 17. Rang beenden. Es gewinnt Sky-Profi Elia Viviani vor Lasse Norman Hansen (DEN) und Jonathan Dibben (GBR).