Internationales Cross Stadl-Paura: Leistungsschau der Europäischen Cross-Szene
Tief hängende Wolken, kalter Wind und Regen sorgten schon am Vormittag beim 9. Int. Schoiswohl-Bau Querfeldein GP in Stadl-Paura (UCI-C2) für „Belgische Verhältnisse“ auf dem weitläufigen Gelände.
Die Schrägfahrten auf dem 2,8 km langen Parcours waren im Wiesengelände matschig und auf den Sandpassagen tief. Die kurzen trockenen Fahrstücken in der Pferdehalle ließen die Fahrer ein wenig durchatmen. Punkt 10 Uhr sprintete das über 60 Fahrer starke Feld der Amateure, Junioren und Master ins Gelände. Der Junior Michael Holland, der am Vortag in Bad Ischl gekürte OÖ- Amateurmeister Tom Mair und der slowakische Routinier Robert Glajza setzten sich in der ersten Phase des 40-Minuten Rennens sofort ab und lieferten sich einen sehenswerten Kampf. Holland wollte seine beiden um beinahe 30 Jahre älteren Konkurrenten abhängen, konnte aber nach einem vehementen Angriff von Glajza, dem auch Mair zum Opfer fiel, nicht mehr mithalten. Der Zieleinlauf lautete daher Glajza vor Mair und Holland.
Zu Mittag tummelten sich die Kinder beim Mini GP auf einer 200-Meter Runde in der Reithalle. Mit Feuereifer und großem Ehrgeiz gingen die Jüngsten von Eltern und Zuschauern angefeuert ans Werk.
Die UCI-Rennen wurden mit den Frauen begonnen. Fahrerinnen aus vier Nationen kämpften um UCI-Punkte. Da Nadja Heigl, Österreichs internationales Aushängeschild, beim Weltcuprennen in Bogense, Dänemark, wo sie Platz 32 unter 55 Konkurrentinnen belegte, am Start war, ruhten die heimischen Hoffnungen auf Vize-Staatsmeisterin Lisa Pasteiner und Silke Mair. Erstere, obwohl genannt, erschien nicht am Start, zweitere hatte sich im Training eine Rippenverletzung zugezogen und konnte daher nicht starten. Solo-Siegerin des Rennens wurde die Italienerin Sara Casasola vor der slowakischen Meisterin Keseg-Stevkova. Die Ehre der Österreicherinnen rettete Barbara Mayer, die mit einer soliden Leistung Platz sechs belegte.
Höhepunkt und Schlusspunkt des Renntages war dann das UCI-Rennen der Elite-Männer. Fahrer aus 8 Nationen und 23 davon mit Cross-Weltranglistenpunkten lieferten sich ein sehenswertes Rennen. Vom Anfang an dominierten die Belgier Lander Loockx, Daan Hoeyberghs und der Niederländer Van Amerongen den Bewerb. Der tiefe Boden, die Sandpassagen, Wind und Regenschauer vermittelten den Dreien Heimatmosphäre. Nur Emil Hekele (CZE) konnte schließlich noch das Trio sprengen. Zieleinlauf nach 60 Minuten: Van Amerongen vor Loockx und Hekele. Für die Österreicher war das Rennen ein Lehrstück: Staatsmeister Gregor Raggl, sichtbar noch nicht in Form, belegte Platz 16, Manfred Zöger wurde 18., 19. Philipp Heigl und 20. Gerald Hauer.
Die Fans hatten an diesem Sonntag ein Cross der europäischen Spitzenklasse erlebt.