Junior Hofer will im Norden Frankreichs um Medaillen schürfen
In Lievin, einer alten Bergbaustadt im Norden Frankreichs, finden am Wochenende die Weltmeisterschaften im Cyclocross statt. Cycling Austria hat mit Nadja Heigl eine Fahrerin in der Elite im Einsatz, mit der Vorarlbergerin Nora Fischer eine Frau in der U23-Klasse sowie mit den beiden Oberösterreichern Valentin Hofer und Michael Hettegger zwei Athleten bei den Junioren.
Vor allem der 17-jährige Innviertler Hofer, der drei Tage nach den Weltmeisterschaften Geburtstag hat, mag sich in Lievin selbst ein Geschenk machen. Der große Traum ist eine Medaille, wie schon bei den Europameisterschaften vor wenigen Monaten, wo er Silber gewann. Zuletzt feierte er in Benidorm in Spanien seinen ersten Podiumsplatz im Weltcup.
“Es ist wirklich schwer zu sagen, wer die Favoriten sind. Die besten Zehn der Welt können alle eine Medaille holen und es ist ausgeglichen. Es gab keinen Fahrer der wirklich dominierte. Ich weiß, dass ich zu den besten Zehn gehöre und dementsprechend ist das Ziel auch unter den besten Zehn zu landen“, gab sich der Oberösterreicher bescheiden, aber realistisch vor dem Saisonhighlight.
Hofer ist ein Vielfahrer, vertrat Österreich schon in internationalen Straßenbewerben als auch auf dem Mountainbike. Wohl auch deswegen liegt ihm die Mischung, die Wintersportart Cyclocross so gut. “Ich mag die Disziplin gerne, egal ob als Zuschauer oder Fahrer. Es ist spannend, aber auch sehr abwechselnd von den Untergründen. Es gibt Gatsch, es gibt Schnee, es gibt Schotter oder auch mal Staub. Dann variieren die Temperaturen und das macht Cyclocross sehr speziell“, erklärte der junge Österreicher.
Am Sonntag um 11:00 Uhr wartet das Rennen der Junioren
Zum Radsport kam er über seinen Vater, Thomas Mühlbacher, der selbst jahrelang als Profi auf der Straße unterwegs war. Er ist auch ein ständiger Begleiter des 17-Jährigen bei den Crossrennen: “Er kümmert sich meistens um die Räder, was beim Cyclocross sehr viel Zeit in Anspruch nimmt.“
Das Rennen am Sonntag um 11:00 Uhr wird Hofer, der zwischenzeitlich sogar die Weltrangliste anführte in dieser Saison, aus der ersten Reihe in Angriff nehmen. “Das ist ganz wichtig, weil von Beginn an ziemlich Gas gegeben wird. Wenn man durch das Startchaos durch ist, dann heißt es ein sauberes und kontrolliertes Rennen zu fahren“, blickte er voraus. Vor allem Stürze und technische Defekte gilt es zu vermeiden auf dem schwierigen Untergrund.
"Ich freue mich jedes Mal, dass ich Österreich auf dieser Bühne vertreten darf“
Bislang gab es für Österreich erst eine Medaille bei Cyclocross-Weltmeisterschaften. 2018 eroberte Nadja Heigl Bronze in der U23-Klasse, hinter der aktuellen Mountainbike-Weltmeisterin im Short Track Evie Richards und der Niederländerin Ceylin del Carmen Alvarado, der aktuellen Nummer drei der Cyclocross-Weltrangliste. In der Elite konnte Heigl nicht an ihre Medaillenergebnis von 2018 anschließen, mit ihrem zwölften Staatsmeistertitel vor wenigen Wochen unterstrich sie aber ihre Führungsposition im heimischen Cyclocross-Sport.
“Die Vorfreude auf die Weltmeisterschaften ist immer groß und ich freue mich jedes Mal, dass ich Österreich auf dieser Bühne vertreten darf“, blickte die Wienerin auf ihren zehnten WM-Einsatz voraus. “Die Form ist in Ordnung und ich hatte schon ein paar gute Rennen heuer“, meinte sie. Zu favorisieren sind allerdings die Niederländerinnen rund um Lucinda Brand, Puck Pieterse oder Fem van Empel. Bei den Männern blickt alles auf das erneute Duell zwischen Mathieu van der Poel und Wout van Aert.
Am Samstag ist das Rennen der Frauen um 15:00 Uhr angesetzt mit Nadja Heigl, Valentin Hofer und Michael Hettegger gehen am Sonntag um 11:00 Uhr in das Rennen der Junioren. Um 13:00 Uhr ist dann noch Nora Fischer in der U23 im Einsatz.