ÖM/ÖSTM in Gutenberg, Stmk.
ÖM/ÖSTM 2020 – strahlender Sonnenschein auf der „schrägn Wies´n“ in Gutenberg an der Raabklamm
Die erste Meisterschaft des Neuen Jahres, traditionsgemäß die der Querfeldeinspezialisten, fand am vergangenen Wochenende bei winterlichem Idealwetter statt. Blauer Himmel und wärmende Sonnenstrahlen erfreuten die Sportler, aber auch die zahlreichen Zuschauer. Der Kurs im abschüssigen Wiesengelände erforderte viel Kraft in der Auffahrt, aber auch großes Tempogefühl in den zahlreichen Kurven und Serpentinen. Die S-Passage mit kurzer, steiler Abfahrt und unmittelbar darauf mit ebenso steilem Aufstieg im untersten Streckenteil war Zuschauermagnet. Zuschauermagnet war auch die mit viel Engagement betriebene Verpflegungsstation im Zielbereich.
Am Samstag, dem 11.1., fiel zunächst die letzte Entscheidung im Schwalbe ÖRV-Querfeldeincup powered by ZMS. Die Cupwertung umfasste 18 Rennen seit September 2019, wobei auch gute Platzierungen bei internationalen UCI-Rennen berücksichtigt wurden. Und obwohl mit den Geschwistern Philipp und Nadja Heigl die Cupgewinner bei den Männer und Frauen schon feststanden, wurde um die weiteren Platzierungen noch hart gekämpft. Beim 60-Minutenrennen zeigte Daniel Federspiel kräftig auf. Der Ex-Weltmeister im MTB-Eliminatorbewerb distanzierte die Konkurrenz mit über 3 Minuten und ließ damit keinen Zweifel aufkommen, dass er Tags darauf erster Titelanwärter sei.
Dann folgten die Meisterschaften in den Nachwuchsklasse:
Das Rennen in der Kategorie U17 verlief spannend: Vier Fahrer, nämlich Dominik Hödlmoser, Valentin Frey, Moritz Doppelbauer und Christoph Holzer, kämpften bis in die letzte Runde um den Sieg. Mit einem Kraftakt im letzten Anstieg konnte sich schließlich Holzer, als einziger des Quartetts mit einem Querfeldeinrad unterwegs, lösen und siegte mit 5 Sekunden Vorsprung auf Doppelbauer.
Erfreulich das Rennen der MU15/MU13 und WU17 und Mädchen U14: Nicht weniger als 23 junge Burschen und 7 Mädchen lieferten sich ein beherztes Rennen. Sieger wurde Valentin Zobl bei den Burschen und Nora Fischer bei den Mädchen. Mit Santiago Wrolich startete auch der Sohn von Ex-Profi Peter Wrolich in seiner ersten Meisterschaft.
Am Sonntag waren zunächst die Amateure am Zug. Wie bei den letzten Rennen startete Christoph Mick als schnellster. Ihn jagte mit Gerald Hauer, Dominik Hager und Gerald Teubenbacher ein Dreier-Paket. Während Mick bei seinen früheren Blitzstarts mit zunehmender Rennzeit einen Rückfall hatte, zog er dieses Mal sein Ding durch und konnte sich nach etwas mehr als 50 Minuten Fahrzeit über den Titel eines Österreichischen Meisters freuen. Hauer als zweitem gelang es Hager auf Platz drei zu verweisen. Teubenbacher mit Radproblemen musste noch Michael Herzog und Christian Isak passieren lassen.
In der Juniorenklasse galt der Meister des Vorjahres, Stefan Kovar, als leichter Favorit. Allerdings ließ sich MTB-Biker Lukas Hatz nicht abschütteln. Dieser konnte schlussendlich im Finale die größeren Reserven mobilisieren und den Meistertitel für die Steiermark sichern.
Die Masterfahrer ermittelten ihre Titelträger in vier Klassen. Sieger des Masterrennens und Meister der Klasse II wurde Jürgen Pechhacker, der Zweite im Rennen, Martin Mayer, gewann die Klasse I. Master III-Gewinner war Thomas Widhalm, die Klasse IV der Ältesten dominierte Hermann Mandler. Der Staatsmeister vergangener Jahre überrundete alle seine Konkurrenten.
Der End-und Höhepunkt des Tages waren die ÖSTM:
Das Rennen der Frauen-Elite brachte die größte Überraschung des gesamten Wochenendes: Nadja Heigl, seit 2013, damals noch als Juniorin, ohne Unterbrechung Staatsmeisterin, WM-Fünfte 2016 und WM-Dritte 2018 in der Kategorie Frauen-U23, tat sich vom Start weg gegen Lisa Pasteiner sichtbar schwer. Die MTB-Spezialistin fühlte sich auf diesem Wiesenkurs wohl und forcierte immer wieder das Tempo. Heigl musste schließlich ihre Widersacherin ziehen lassen und fiel sogar hinter Cornelia Holland zurück, die sich immer wieder in den Kampf des Duos tapfer einmengte. Mit einem letzten Kraftakt sicherte sich Heigl noch den zweiten Platz. Als Dritte durfte sich Holland über den Titel einer Juniorenmeisterin freuen.
Als Abschluss und Höhepunkt der sehr gelungenen Veranstaltung des Gutenbergcross stand das Rennen der Elite über eine Stunde auf dem Programm. Vom Start weg ließ Federspiel keine Zweifel über seine Vormachtstellung aufkommen. Mit kraftvollem Antritt aus jeder Kurve, sehenswertem Tempo auf den Wiesengeraden und traumhafter Sicherheit in der technisch schwierigen S-Passage baute er Runde um Runde seinen Vorsprung aus und sicherte sich mit beinahe 3 Minuten Vorsprung seinen ersten Titel eines Österreichischen Staatsmeisters im Radquerfeldein. Cupsieger Philipp Heigl kämpfte sich nach einem Sturz in der ersten Kurve des Rennens mit viel Herz noch auf Platz zwei. Dritter wurde der Tiroler MTB-Spezialist Fabian Costa.
Die kompletten Ergebnisse des Meisterschaftswochenende sind auf der Hompage des ÖRV nachzusehen.
Bilder: Ernst Teubenbacher