Christina Schweinberger sorgt mit Platz 10 im Straßenrennen für einen tollen EM-Abschluss
Am finalen Tag der Europameisterschaften in München stand das Straßenrennen der Frauen am Programm und dieses führte von Landsberg am Lech über 128,3 Kilometer in die Münchener Innenstadt, wo es am Odeonsplatz zum erwarteten Massensprint kam. Diesen gewann die Topfavoritin Lorena Wiebes aus den Niederlanden vor der italienischen Weltmeisterin Elisa Balsamo und deren Teamkollegin Rachele Barbieri. Beste Österreicherin wurde Christina Schweinberger auf Platz zehn.
„Es ist echt perfekt gelaufen für mich. Schon im Zeitfahren war ich in den Top Ten und jetzt auch im Straßenrennen", strahlte 25-Jährige. Die Tirolerin eroberte damit das beste EM-Ergebnis für die Frauen im Straßenrennen, obwohl eigentlich ihre Zwillingsschwester für das Finale vorgesehen gewesen wäre.
Doch diese kämpfte noch mit den Sturzverletzungen von einem Highspeed-Crash bei den Bahnbewerben und verlor den Anschluss an die Topfahrer eingangs des Stadtkurses in der bayerischen Landeshauptstadt. „Wir mussten dann umstellen, aber ich habe das Beste daraus gemacht, war toll unterstützt von Sarah und Carina am Rundkurs und am Ende habe ich mich an die Italiener angehängt", erzählte Christina, die sich diese Taktik von ihrer Schwester einflüstern ließ.
„Bei der Besprechung hat Kathrin darauf hingewiesen und ich vertraue ihr da zu 100 Prozent. Leider hatten auch viele andere Teams diese Taktik und ich habe das Hinterrad des italienischen Zugs verloren", erklärte sie weiter. Im hektischen Sprint kam sie dann noch auf den zehnten Platz. Zweitbeste Österreicherin Carina Schrempf kam auf Rang 26. Die frühere Leichtathletin überraschte und hielt bis zum Ende stark mit, half ihrer Teamkollegin, wo sie nur konnte. „Ich bin überwältigt von den ganzen Eindrücken. Es wird brutal gefahren, sicherlich das schwerste Rennen meiner Karriere bislang", schilderte die Steirerin, für die der Einsatz in München besonders emotional.
„Ich war mit Sarah Rijkes im Zimmer, bei mir war es meine erste EM, für sie war es die letzte", erklärte sie im Ziel und sprach damit das Karriereende der Niederösterreicherin an, die die 128,3 Kilometer auf Rang 47 beendete. „Ich habe echt viel von unseren erfahrenen Athletinnen lernen können", freute sich die Debütantin, die im Ziel dann auch Tränen in den Augen hatte, als die 31-Jährige Niederösterreicherin zu Schweinberger und Schrempf im Ziel stieß.
„Es war sehr emotional, ein sehr intensives Wochenende in München. Im Ziel sind mir dann die Tränen gekommen", so Rijkes zu ihrem Abschied vom professionellen Radsport. Seit Jahren war die Meisterin von 2018 ein fixer Punkt des Nationalteams, fuhr zehn Saisonen als Profi international Rennen: „Wir haben als Team ein tolles Rennen gezeigt, waren offensiv und haben uns toll präsentiert. Auf heute können wir richtig stolz sein, und für mich könnte ich mir kein schöneres Ende meiner Karriere vorstellen."