Defektteufel schlug zweimal bei Brändle zu
Es war das geplante Saisonhighlight für Matthias Brändle. Doch das Einzelzeitfahren der Weltmeisterschaften verlief für den 29-jährigen Hohenemser überhaupt nicht nach Wunsch. Zwei Defekte, Rang 40 und ein Rückstand von 7:23 Minuten auf den alten und neuen Weltmeister Rohan Dennis sorgten für viel Frust beim einzigen österreichischen Starter.
„Mit der Leistung bin ich schon zufrieden, aber irgendwie ist heute das Pech der gesamten Saison wiedergekommen." Dieses Jahr will es einfach nicht sein. Zuerst der Schlüsselbeinbruch bei der Ö-Tour, jetzt diese Pannenserie“, berichtete der Vorarlberger im Zielbereich. Im Durchschnitt fehlten am Ende dann fast fünf Stundenkilometer auf die Zeit des Siegers.
Ein Rückstand, der sich vor allem auch auf zwei Defekte zurückführen ließ: „Nach 20 Kilometer hatte ich einen Platten am Vorderrad, für den wir lange gebraucht haben zum Wechseln. Bei Kilometer 40 ist mir das Kettenblatt runtergefallen und ich musste wieder stehen bleiben.“ Das Pech der Saison blieb auch bei der WM an den Radschuhen des ehemaligen Stundenweltrekordlers hängen.
„Das waren sicher eineinhalb Minuten, die ich verloren habe. Das sind Dinge, die mit der Leistung nichts zu tun haben, sondern reines Pech sind. Ohne die beiden Defekte, wäre ich wohl weiter vorne gewesen“, fügte Brändle an, der vorhatte, in Yorkshire sein persönlich bestes WM-Rennen abzuliefern. Sein 16. Platz aus Richmond vor vier Jahren hat somit weiterhin Bestand und auch Österreichs besten Zeitfahrresultat bleibt der 14. Rang von Riccardo Zoidl 2012 in Valkenburg
„Ohne die beiden Defekte wäre ich wohl weiter vorne gewesen“, fügte der Hohenemser enttäuscht an. Seit dieser Saison fährt er für die ProContinentalmannschaft der Israel Cycling Academy. Auch für 2020 hat der ehemalige Stundenweltrekordler einen Vertrag. Und auf die kommende Saison blickt er nach dem Kampf gegen die Uhr und den Defektteufel bei den Straßenweltmeisterschaften auch voraus: „Es wird Zeit jetzt, dass ein neues Jahr beginnt“.