Haller nach Parforceritt Sechster im Straßenrennen der Olympischen Spiele von Paris
Bis zur Zielgerade kämpfte der Kärntner Marco Haller im 272 Kilometer langen Straßenrennen der Männer mit um die Medaillen. Im Sprint einer Verfolgergruppe war es aber dann der Europameister Christophe Laporte, der sich diese sicherte. Zuvor hatte sich Zeitfahr-Olympiasieger Remco Evenepoel auch im Straßenrennen den ersten Platz gesichert, Zweiter wurde der Franzose Valentin Madouas. Für Haller reichte es zum sechsten Rang, sein Teamkollege Felix Großschartner landete auf Rang 26 in einer Gruppe rund um einige Topfavoriten wie dem Dänen Mads Pedersen und dem Australier Michael Matthews.
"Bis einhundert Meter vor dem Ziel war die Medaille greifbar nahe", erklärte Haller im Zielinterview. Rund 60 Kilometer vor dem Ziel attackierte der 33-Jährige aus dem Feld heraus und konnte sich mit einer prominenten Gruppe vom Feld ablösen. An der Spitze des Rennens erreichte er den finalen Rundkurs in Paris, wo er dann vom späteren Sieger Evenepoel Begleitung erhielt. Als dieser die Gruppe um Haller erreichte, war dem Österreicher klar, wer sich den Olympiasieg schnappen würde: "Gold war dann schnell abgefahren."
Haller fehlen nur Meter zur Bronzemedaille
Gemeinsam mit dem Franzosen Madouas löste sich der Belgier von der Gruppe mit Haller, wenig später ließ er hinauf zu Montmartre auch den Lokalmatador stehen. Als Solist fuhr der Belgier zu seiner zweiten Goldmedaille in Paris, dahinter rettete sich Madouas auf dem Silberrang über die Linie. Um den dritten Rang sprintete dann eine größere Gruppe um Haller.
"Die Franzosen haben super zusammengearbeitet und Alaphilippe hat mir in der letzten Kurve die Tür zugemacht. Ich hatte einen schweren Gang und Laporte sprintete super", erinnerte sich Haller, der schlussendlich auf Rang sechs einfuhr und damit das beste Ergebnis für Österreich in dieser Disziplin bei den Männern in der Geschichte. "Nach über 270 Kilometern sind halt die letzten 300 Meter gefühlte 3.000. Ich muss aber ehrlich sagen, wenn mir jemand vor dem Rennen gesagt hätte, du fährst Top Ten, dann hätte ich geantwortet: Danke, das unterschreibe ich."
"Wenn mir jemand vor dem Rennen gesagt hätte, du fährst Top Ten, dann hätte ich geantwortet: Danke, das unterschreibe ich."
Großschartner hielt sich lange an der Seite der Favoriten im Feld, schaffte aber am Ende den Sprung in die Gruppe der Medaillen nicht mehr. "Es war eine ziemliche Springerei und auch eine Glückssache, ob du das richtige Hinterrad erwischst", erklärte er. Auf einem Kurs, der ihm, wie er selbst beschrieb, nicht zu 100 Prozent lag, war er stolz auf seine Leistung: "Das Ergebnis ist nicht jenes, welches ich mir erhofft habe, aber mit ein wenig Glück hätte ich auch weiter vorne sein können. Marco hat den richtigen Zug erwischt und das hat mich auch gefreut. Wir mussten aktiv sein, waren wir ja nur zu zweit."