Konrad hat gute Erinnerungen an Arabien
2019 war für Patrick Konrad ein Jahr mit vielen Highlights. Der Niederösterreicher feierte bei den Nationalen Straßenmeisterschaften seinen ersten Profisieg, wurde Dritter der Tour de Suisse, Sechster bei der Clásica San Sebastian und Siebter an der Mur de Huy beim Fléche Wallonne. Dazu gesellten sich weitere Topresultate, die unterstrichen, dass sich der Profi von Bora – hansgrohe endgültig in der obersten Riege der Straßenfahrer etabliert hatte.
Das neue Radsportjahr beginnt für Konrad, der sich große Ziele für 2020 gesetzt hat, bei der heute startenden UAE Tour. Im Mai geht es für den starken Rundfahrer wieder zum Giro d’Italia, wo er vor zwei Jahren als Siebter das zweitbeste Ergebnis eines Österreichers abgelieferte. Im August will Konrad sein Land bei den Olympischen Spielen vertreten und am Jahresende locken mit den Europa- und Weltmeisterschaften auch noch zwei große Rennen, für die er beste Anlagen mitbringt.
Der Grund, warum sein Saisoneinstieg nun erstmals in den letzten Jahren Ende Februar stattfindet, ist ein privater. Denn Konrads Freundin brachte vor wenigen Wochen ihr erstes Kind zur Welt, ein Mädchen. "Ich habe mich sehr gut vorbereitet und bin mit meinem Winter bis jetzt sehr zufrieden. Deshalb konnte ich mein Familienglück in den letzten Wochen sehr genießen", verriet Konrad, der alle Trainingslager seines Teams mitmachte.
"Ich starte halt jetzt etwas später in die Saison, das ist aber bei anderen Profis im Peloton auch so und deshalb bereite es mir keine Sorgen", fügte er an. Bis zum dritten Giro d'Italia seiner Karriere sind es noch 76 Tage. Es wird ein sehr spezieller Auftakt, denn die 2. Etappe in Györ endet unmittelbar an der österreichischen Grenze. Konrad, der auch den Giro im rot-weiß-rot gestreiften Meistertrikot bestreitet, wird viele Fans anlocken, denn von seinem Wohnsitz im Burgenland ist es nur eine kurze Autofahrt zur österreichisch-ungarischen Grenze.
"Ich bin sehr motiviert und freue mich, da ich dort immer gut gefahren bin", blickte er zunächst aber auf die UAE Tour voraus. Die Rundfahrt, die heuer zum zweiten Mal ausgetragen wird, ist Konrad zwar noch nicht gefahren, allerdings wurde er 2015 und 2017 Gesamtzehnter der Abu Dhabi Rundfahrt, einem der beiden Vorgänger des einzigen arabischen WorldTour-Rennens. Dass ihm Einsätze auf der Arabischen Halbinsel durchaus liegen, unterstrich er 2015, als er die Oman-Rundfahrt als Zehnter des Klassements beendete.
1.160 Kilometer warten nun in den kommenden sieben Tagen auf den Österreicher. "Danach geht es kurz wieder zurück in die Heimat, ehe die ersten Europarennen am Programm stehen", schilderte Konrad seinen weiteren Einsatzplan. Dann folgen für ihn die Fernfahrt Paris-Nizza sowie mit Mailand-Sanremo das erste Monument des Jahres.