Lehrling und Meister in der gleichen Ausreißergruppe bei dritter Etappe der Tour of the Alps
Mit drei erfahrenen Athleten und vier U23-Fahrern startete das heimische Nationalteam am Montag in die Tour of the Alps und auch am dritten Tag zeigten sich die Österreicher wieder sehr aktiv. So mischten sich der Oberösterreicher Lukas Pöstlberger und der junge Niederösterreicher Alexander Hajek in die Gruppe des Tages, welche am Schlussanstieg hinauf nach Brentonico San Valentino wieder gestellt wurde.
„Es war ein mächtiger Kampf, bis die Gruppe überhaupt zu Stande gekommen ist. Schon am ersten Gegenanstieg haben wir alles gegeben, aber erst als die ersten Fahrer müde wurden, konnte sich die Gruppe lösen“, berichtete Pöstlberger, der 2017 in Olbia eine Etappe des Giro d’Italia gewinnen konnte und sich als erster Österreicher überhaupt in der Geschichte das traditionsträchtige Maglia Rosa überstreifen konnte.
Die Tour of the Alps ist eine der letzten großen Vorbereitungsrundfahrten auf den diesjährigen Giro und war in der jüngeren Geschichte immer wieder ein Premierenplatz für die rot-weiß-roten Fahrer auf ihren Weg in die WorldTour. So absolvierten auch Pöstlberger und Sebastian Schönberger ihr erstes großes internationales Rennen auf Elite-Niveau hier.
Mit dem Nationalteam geben sie nun ihre mittlerweile gesammelte Erfahrung an die jungen Athleten weiter. „Mir gefällt diese Rolle, denn auch für mich hat alles hier angefangen und es macht auch Spaß, die Jungs zu führen und zu lenken“, erklärte Pöstlberger, der seit 2017 in der WorldTour, der höchsten Liga des internationalen Radsports fährt und zahlreiche Erfolge schon erzielen konnte.
„Es ist eine tolle Erfahrung, die wir hier machen und von Fahrern wie Lukas Tipps zu bekommen ist super“, strahlte der erst 19-jährige Hajek, der wie sein „Lehrmeister“ den Sprung in die Gruppe des Tages schaffte. „Wir haben es oft probiert, waren fast zu Beginn der Etappe mit dem ganzen Team vorne. Nach zig Versuchen hat es dann geklappt“, erinnerte sich der Niederösterreicher.
Und dieser bekam nicht nur mehrere Lehreinheiten zum Thema Ausreißergruppe auf WorldTour-Format, sondern auch tatkräftige Unterstützung vom großen Profi, da Hajek als der bessere Kletterer seine Chance im Finale aus der Gruppe bekommen sollte. „Ich habe viel Arbeit im Flachen verrichtet und dann hat leider Alex Pech gehabt mit einem defekten Reifen, musste auf das Ersatzrad. Das ist natürlich nicht so super für die Moral“, berichtete Pöstlberger, der sich aus der Fluchtgruppe heraus die beiden Zwischensprints des Tages sichern konnte.
Am Ende schmolz der große Vorsprung der Gruppe aber zu schnell und am letzten Berg sprangen die Gesamtwertungsaspiranten an ihnen vorbei. Den Sieg holte sich der Deutsche Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) nach einer guten Vorarbeit von seinem österreichischen Teamkollegen Patrick Konrad. Bester Österreicher des Tages wurde der Osttiroler Felix Gall (AG2R Citroen Team) auf Platz 16, Hajek landete als bester Fahrer des Nationalteams auf Rang 56.
Am Donnerstag folgt die Königsetappe der diesjährigen Tour of the Alps von Rovereto nach Predazzo.
Ergebnis 3. Etappe Tour of the Alps 2023:
1. Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) 4:06:13
2. Aleksandr Vlasov (Bora - hansgrohe) + 0:04
3. Jefferson Cepeda (EF Education EasyPost) + 0:04
56. Alexander Hajek (Nationalteam) + 11:30
79. Sebastian Schönberger (Nationalteam) + 15:19
86. Sebastian Putz (Nationalteam) + 15:32
88. Lukas Pöstlberger (Nationalteam) + 15:35
94. Pihlipp Hofbauer (Nationalteam) + 18:12
96. Moran Vermeulen (Nationalteam) + 18:12
97. Marco Schrettl (Nationalteam) + 18:12