Neunter Platz für Matthias Brändle beim Giro-Auftakt
33 Minuten lang saß Matthias Brändle (Israel Start-Up Nation) auf dem Hotseat des Zeitschnellsten beim Einzelzeitfahren zum Auftakt des 104. Giro d’Italia in Turin. Der Vorarlberger landete schlussendlich auf dem neunten Rang, nachdem alle 184 Starter im Ziel waren. Damit konnte er sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz verbessern, damals wurde er in Sizilien Zehnter. Der Sieg ging, wie vor acht Monaten, an Zeitfahrweltmeister Filippo Ganna (Ineos Grenadiers).
Vor ein paar Tagen meinte Brändle noch, dass der Italiener, der zuletzt bei Tirreno-Adriatico und der Romandie-Rundfahrt Niederlagen in seiner Spezialdisziplin einstecken musste, wohl heuer schlagbarer sei, als bei der letzten Austragung der Italien-Rundfahrt. Doch in Turin ließ Ganna dann wieder die Muskeln spielen. "Er ist super stark gefahren, das war eine richtig optimale Fahrt", musste der Österreicher anerkennen, der aber auch mit seinem eigenen Resultat sehr zufrieden war.
"Top Ten bei einer Grand Tour, das ist nicht verkehrt. Es lief super gut und war wahrscheinlich das Maximum unter den aktuellen Bedingungen", analysierte der 31-Jährige, der 2014 einen Stundenweltrekord aufstellte. Er gilt als Spezialist für die Zeitfahren zum Auftakt von Rundfahrten und träumt immer noch davon, einmal ein Leadertrikot einer der drei großen Landesrundfahrten zu tragen.
"Damit habe ich mich heute aber nicht auseinandergesetzt", so Brändle, der das Zeitfahren noch nicht mit dem absoluten Topmaterial in Angriff nehmen konnte. "Der neue Prototyp kommt dann nach Mailand zur finalen Etappe", erzählte der Hohenemser und blickt diesem Moment schon begeistert entgegen: "Jetzt freue ich mich schon auf Mailand."
Denn dann hat Factor, der britische Ausrüster des Teams Israel Start-Up Nation mehrere neue Rahmen für seine Fahrer bereit. "Es kommt ein komplett neuer Rahmen und der soll ein Upgrade für uns sein. Wir haben viele starke Zeitfahrer im Team und da hat sich Factor echt dahintergeklemmt, was Tolles für uns auf die Beine zu stellen", schilderte der Österreicher.
Bis zu zwei Sekunden pro Kilometer soll der neue Rahmen bringen, umgerechnet auf den flachen Auftakt des Giro also 17 Sekunden. Damit wäre Brändle in Turin die zweitschnellste Zeit des Tages gefahren, fünf Sekunden hinter Sieger Ganna: "Von dem her bin ich froh, dass er eine neue Bestzeit aufgestellt hat. Denn sonst müsste ich mich ärgern, dass ich das Rosa Trikot verpasst habe", so Brändle.
Foto: Israel Start-Up Nation/Dario Belingheri/Bettiniphoto
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