Nur Gesamtführende Garcia übersprintet Kiesenhofer bei Bergankunft
Mit einem zweiten Platz durch Anna Kiesenhofer durfte Österreichs Frauennationalteam über einen absoluten Prestigeerfolg bei der Tour Féminin l'Ardèche jubeln. Zeitgleich mit der spanischen Tagessiegerin Mavi Garcia überquerte die 29-jährige Niederösterreicherin die Ziellinie. Auch im Gesamtklassement verbesserte sich Kiesenhofer und ist nun Zweite.
Gleich am zweiten Tag der Ardèche-Rundfahrt wartete eine richtige Monsteretappe. Nach 40 Kilometern wartete mit dem Col des Limouches ein Anstieg der Höchsten Kategorie, gleich gefolgt vom Col de la Bataille (Kat.1). Nach einer längeren Abfahrt kam mit dem Col de la Machine (Kat 1.) ein weiterer harter Brocken, nach dessen Gipfel es nur kurz bergab ging, ehe der Schlussanstieg nach Font d'Urle begann.
"Am ersten Berg war das Feld noch zusammen, aber schon hinauf zum Col de la Bataille bildete sich eine erste Gruppe", berichtete Österreichs Nationaltrainer Klaus Kabasser. In der Spitzengruppe befand sich mit Angelika Tazreiter auch eine seiner Fahrerinnen. Die 13-köpfige Gruppe hatte am Gipfel dann einen Vorsprung von 20 Sekunden auf drei weitere Fahrerinnen sowie eine Minute auf Kiesenhofer. Sie schaffte Dank einer tollen Abfahrtsleistung den Anschluss und so gingen 17 Fahrerinnen gemeinsam auf die letzten 35 Kilometer.
"Es begann dann ein brutales Ausscheidungsrennen vorne. Eine Fahrerin nach der anderen fiel aus der Gruppe", beschrieb Kabasser die Rennsituation, als Kiesenhofer die Gruppe an die ausgerissene Slowenin Urska Zigart heranführte. Kurz vor dem Ziel attackierte Garcia, die schon die 1. Etappe für sich entscheiden konnte. Aber die Spanierin blieb nicht alleine an der Spitze des Rennens, denn Kiesenhofer drehte im Finale nochmals auf.
Die Österreicherin fuhr ein eindrucksvolles Rennen in Zeitfahrmanier und konnte 500 Meter vor dem Ziel noch Garcia erreichen. Im Sprint unterlag sie der Spanierin knapp, verbesserte sich aber in der Gesamtwertung auf den zweiten Rang. "Ich bin ein wenig überrascht, da ich schon lange keine internationalen Straßenrennen mehr gefahren bin. Mit der Leistung am Berg bin ich sehr zufrieden und das gibt mir Zuversicht für die Weltmeisterschaften", erzählte Kiesenhofer.
Das harte Rennen am Schlussanstieg sorgte auch für schon große Zeitabstände in der Gesamtwertung. Zweitbeste Österreicherin wurde Tazreiter auf Rang 16. Die Niederösterreicherin Sarah Rijkes beendete den Tag auf Rang 48 und damit konnte sich die Nationalmannschaft in der Teamwertung auf den dritten Rang schieben. Zusätzlich übernahm Kiesenhofer das Grüne Trikot.