Österreichs Herren schrammen knapp an Top Ten vorbei
Platz 16 war das Resultat für den ehemaligen Stundenweltrekordler Matthias Brändle im Einzelzeitfahren der Elite bei den Europameisterschaften in Alkmaar. Landsmann Johannes Hirschbichler belegte Rang 23 und die beiden U-23-Fahrer Markus Wildauer und Patrick Gamper landeten auf den Plätzen 15 und 17.
1:16 Minuten fehlten Brändle auf Sieger Remco Evenepoel. „Klar will man immer mehr, aber wenn man sich überlegt, dass ich mir erst vor vier Wochen das Schlüsselbein gebrochen habe, dann war es ein guter Einstieg“, berichtete der Vorarlberger, der sich auf der 1. Etappe der Österreich Rundfahrt Anfang Juli seine Verletzung zuzog. „Erst vor vier Tagen war ich erstmals mit dem Zeitfahrrad wieder unterwegs“, erzählte der 29-Jährige weiter, der nur 17 Sekunden hinter dem Zehntplatzierten Sebastian Langeveld landete.
Auch Debütant Johannes Hirschbichler, der für eine Elitemannschaft als Semiprofi fährt, zeigte eine ansprechende Leistung auf dem 22,4 Kilometer langen Parcours in Alkmaar Er wies auf den neuen Europameister einen Rückstand von 2:06 Minuten auf. „Für mich war es der größte Erfolg überhaupt hier am Start stehen zu können. Natürlich wäre ich gerne weiter vorne gewesen als Rang 23. Es hat aber eigentlich alles gepasst und es gibt noch Verbesserungspotential“, erklärte der Salzburger, der sich mit seinem sensationellen zweiten Platz bei den Zeitfahrmeisterschaften, wo er unter anderem Patrick Konrad schlug, für die EM qualifizierte: „Ich bin echt zufrieden, dass ich als Halbprofi so gut mithalten habe können“.
Im letzten Jahr sorgte Wildauer für eine Medaille in dieser Disziplin. Hinter dem Italiener Edoardo Affini, 2019 Bronzemedaillengewinner in der Elite sowie dem Slowenen Izidor Penko holte er Bronze vor einem Jahr in Brünn. Doch der Kurs damals war sehr hügelig, was dem Leichtgewicht aus Tirol besser entgegenkam als die flache Strecke rund um Alkmaar. 52 Sekunden lag er hinter dem Dänen Johan Price-Pejtersen, der sich den Titel der U-23 holte. „Ich denke im Gegenwind konnte ich mit meiner Aerodynamik punkten, da ich ja eher zu den kleineren Fahrern gehöre. In Summe ist der flache Kurs aber den größeren Zeitfahrspezialisten mehr entgegengekommen“, resümierte Wildauer, der aber anfügte: „Ich bin mit meiner Leistung zufrieden. Die Platzierung war am Ende etwas unter den Erwartungen, aber es war auch ein enges Rennen von den Zeitabständen“
12 Sekunden und zwei Plätze dahinter klassierte sich Gamper. „Bis zur Zwischenzeit war es eigentlich ziemlich gut, auf den letzten acht Kilometern war es bei mir aber vorbei. Warum weiß ich nicht genau“, gab sich der 22-Jährige ein wenig ratlos nach seiner Zeitfahrprüfung.
Bei den Junioren, die ihr Zeitfahren am Mittwoch bestritten, wurde Stefan Marbler 19. und Maximilian Kabas belegte Platz 27. Beide landeten damit in der vorderen Hälfte des Starterfeldes. Österreichs einzige Juniorin Marie Loschnigg beendete die 22,4 Kilometer auf Rang 27.