Pinot holt sich Tour of the Alps Gesamtsieg
Nachdem vorgestern der spanische Astana-Profi Luis Leon Sanchez die vierte Etappe der Tour of the Alps von Klausen nach Lienz für sich entschied, kam es heute auf der letzten Etappe zum Showdown auf dem Kurs der UCI Straßenrad WM 2018 in Innsbruck-Tirol. Dabei konnte Preidlers Teamkollege Thibaut Pinot alle Angriffe von Froome & Co. abwehren.
Der Franzose Thibaut Pinot hat sich das Führungstrikot der Tour of the Alps auch auf der Schlussetappe nicht mehr abjagen lassen. Der Vorjahreszweite gewann die fünftägige Rundfahrt durch das Trentino, Südtirol und Tirol vor Domenico Pozzovivo und Miguel Angel Lopez. Die Schlussetappe von Rattenberg nach Innsbruck am Freitag ging nach einer späten Soloattacke an den Ukrainer Mark Padun.
Pinot, der im Groupama-FDJ-Team auch vom Steirer Georg Preidler (Gesamt-33.) unterstützt wurde, setzte sich 15 Sekunden vor dem Italiener Pozzovivo (Team Bahrain) und Lopez (Astana) durch. Superstar Chris Froome (Sky) blieb eine weitere Sekunde dahinter Vierter.
„Ich bin sehr glücklich, dass ich meinen Namen auf die Siegerliste dieses Rennens setzten konnte, besonders für Kletterer ist er sehr wertvoll“, sagte der 27-jährige Pinot, der mit dem Erfolg zwei Wochen vor dem Giro d’Italia eine Kampfansage in Richtung Froome tätigte. „Das ist großartig, Thibaut ist super in Form, wir hatten eine tolle Woche“, freute sich Preidler mit seinem Kapitän.
Riccardo Zoidl verkaufte sich bei der stark besetzten Tour teuer und sicherte sich im Gesamtklassement als bester Österreicher den 16. Rang (+5:18). In die Entscheidung konnte der Felbermayr-Profi bei fast sommerlichen Verhältnissen aber auch am Schlusstag als 19. nicht eingreifen. Zoidl sprach von einer unglaublich harten Tour. „Man hatte nie Zeit zum Erholen. Durch meine Sturzverletzung im Frühjahr habe ich noch etwas Rückstand. Aber ich bin zufrieden mit dieser Rundfahrt und froh, dass alles jetzt vorbei ist“, betonte der frühere Österreich-Rundfahrtsieger.
Ausscheidungsrennen am Schlusstag
Das 164-Kilometer-Teilstück brachte zunächst eine Neun-Mann-Fluchtgruppe, die aber erwartungsgemäß auf dem Rundkurs der WM 2018 in Innsbruck mit dem dreimal gefahrenen Olympiaanstieg nach Igls eingeholt wurde. Bis zur vorletzten Bergwertung war das Feld schon auf rund 20 Fahrer zusammengeschrumpft, auch Zoidl hielt sich da noch in der Gruppe der Favoriten. In der Abfahrt attackierten der Gesamtdritte Lopez gemeinsam mit Giovanni Visconti.
Durch die folgende Tempoverschärfung in der Verfolgung von Lopez war es in der Spitzengruppe dann auch um Zoidl geschehen. Pinot und Pozzovivo schlossen unterdessen wenig später wieder zu Lopez auf, Froome gelang das hingegen im Anstieg und der Abfahrt nach Innsbruck noch nicht. Auf den letzten flachen Kilometern in der WM-Stadt kam es aber zum Zusammenschluss aller Gesamtfavoriten samt einigen Helfern.
Entscheidende Attacke von Padun
Die Topstars gaben sich daraufhin mit dem Erreichten zufrieden und ließen schließlich den 21-jährigen Padun (Bahran-Team) rund vier Kilometer vor dem Ziel wegkommen. Der Ukrainer siegte fünf Sekunden vor dem Neuseeländer George Bennett (LottoNL) und sechs vor dem Tschechen Jan Hirt (Astana). Pinot, Pozzovivo, Lopez und auch Froome erreichten weitere drei Sekunden später das Ziel am Rennweg gemeinsam. Zoidl rollte erst rund eineinhalb Minuten später über die Linie.