Pöstlberger erfüllt sich Kindheitstraum
Lukas Pöstlberger, der jüngste Staatsmeister aller Zeiten und Etappensieger der Österreich Rundfahrt, wird die Klassiker des Nordens - die Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix - bestreiten. Damit wird für den Bora-Argon18 Profi ein Kindheitstraum wahr.
Am Sonntag nimmt der Oberösterreicher die 255 Kilometer bei der Flandern-Rundfahrt in Angriff. Die kurzen und steilen Anstiege samt Kopfsteinpflaster sind jedem Radsportfan bekannt. Nach einer Woche Pause geht es mit Paris-Roubaix weiter, wo auf der langen Distanz ebenfalls nicht weniger als 50 Kilometer grobes Kopfsteinpflaster auf die Fahrer warten.
Eine Mischung aus Vorfreude und doch Angespanntheit macht sich bei Pöstlberger breit: „Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht ein wenig nervös bin. Beide Rennen sind an die 260 Kilometer lang, eine Distanz die ich noch nie zuvor rennmäßig gefahren bin. Wie da die Beine mitspielen, das ist die große Frage“, so Pöstlberger.
Besonders bei der Flandern-Rundfahrt spielt Erfahrung eine enorm große Rolle. Extrem viele Kurven, wo es auf Fahrtechnik aber auch aus den Jahren zuvor gemachte Erfahrung ankommt. Welche Kopfsteinpflasterpassage fährt man wie und wo genau? „Eine Kurve von der falschen Seite und schon wird man im Feld bzw. in der Gruppe durchgereicht!“
Doch trotz aller Schmerzen, die auf den jungen Oberösterreicher zukommen, es geht ein Kindheitstraum in Erfüllung. „Als Nachwuchsfahrer eiferst du natürlich den Stars nach, schaust im Fernsehen die Tour de France. Aber einen wie mich, der viel Cyclocross gefahren ist, haben immer diese Klassiker mehr interessiert. An einem Tag 260 km, unendlich viele Kurven, Kopfsteinpflaster, eventuell Regen - das hat ich immer schon begeistert und nun starte ich selbst bei zwei der fünf Radsportmonumenten. Da geht ein Kindheitstraum für mich in Erfüllung!“
Trotz einem abgebrochenen Trainingslagers vor drei Wochen in Italien, Pöstlberger musste stark verkühlt die Heimreise antreten, lief die Vorbereitung gut. Zur Zeit bestreitet er die 3 Tage von De Panne, wo er am ersten Tag gleich dreimal auf Kopfsteinpflaster zu Boden ging. Sturzgefahr spielt bei jedem Klassiker immer eine große Rolle.
Obwohl Paris-Roubaix im Vergleich zur Flandern-Rundfahrt vielleicht etwas einfacher einzustufen ist, bei beiden Rennen verfolgt Pöstlberger die gleiche Ziele. „Ein Durchkommen ist schon ein unglaublicher Erfolg, wenn ich dann noch unsere beiden stärksten Fahrer Ralf Matzka und Scott Thwaites unterstützen kann, wäre das für mich ein perfektes Debüt!“