Wiesbauer Radsport-Gourmet - Burgenland-Rundfahrt in Horitschon
Eine Reminiszenz an die Anfänge der Burgenland-Rundfahrt gab Leopold Wegscheider, damals, 1956 Veranstalter und heute Ehrenpräsident des burgenländischen LRV: „Der allererste Gewinner, Richard Durlacher, hat als Siegespreis einen Sack mit 80 kg Zucker bekommen.
Zu zweit, ein Freund und er, haben sie den Sack nach Hause getragen.“
Mit gemischten Gefühlen hat Alexander Hrinkow die ersten Auftritte seiner neuen Continental-Truppe verfolgt. Auf dem Papier mit starken Fahrern gut aufgestellt, „muss die Mannschaft erst zusammenwachsen.“ Immerhin reichte es im Burgenland schon zum ersten Podestplatz durch Clemens Fankhauser. Erneut Pech hatte Josef Benetseder: Nach einem Defekt in der Schlußrunde aus der Spitzengruppe gefallen, reichte es für den baumlangen Kämpfer nur zu Platz sechs. Vor dem Bundesliga-Saisonauftakt in Leonding musste Benetseder einige Tage krank das Bett hüten. Immerhin aber: das Team aus Steyr hat für 2015 insgesamt 80 Renntage geplant, zum überwiegenden Teil im Ausland. So werden u.a. die Rundfahrten in Irland und Aserbaidschan bestritten.
Dick bandagiert an Ellenbogen und Knie präsentierte sich Oldboy Andreas Müller vor dem Start in Horitschon. Das Kriterium vom Vortag hatte seine Spuren – übrigens nicht nur bei ihm - hinterlassen. „Aber der burgenländische Asphalt ist eh weich,“ grinste Müller und fuhr prompt auf den elften Tagesrang.
Diese berufliche Kombination dürfte wohl einzigartig sein: Stefan Rucker, der sportliche Leiter im Hrinkow-Team, ist im Hauptberuf als Flugzeugpilot unterwegs. Der Obersteirer hat vor drei Jahren seine Ausbildung als Businesspilot abgeschlossen und ist nunmehr für eine Salzburger Flugambulanz mit einer zweistrahligen Citation in medizinischen und pharmazeutischen Angelegenheiten unterwegs. Mehr als tausend Flugstunden hat der ehemalige Elk-Profi mittlerweile schon absolviert.
Beeindruckende 480 Hektar Weinanbaufläche können die Winzer von Horitschon vorweisen. Eine Runde um all die Weingärten würde sogar ein wenig länger sein als die Rundstrecke, die für die Rennfahrer ausgewählt worden war, nämlich knapp 35 km gegenüber 28,6 km für die Bundesliga. Horitschon soll übrigens auch im kommenden Jahr wieder die Wiesbauer-Radbundesliga zu Gast haben.