Starke Vorstellung von Brändle und Pöstlberger bei WM-Zeitfahren
Das 53 Kilometer lange Einzelzeitfahren der Elite-Fahrer bei den UCI-Straßen-Rad-Weltmeisterschaften brachte ein überraschendes Ergebnis. Weltmeister wurde erstmals Vasil Kiryienka vom Team Sky. Die Favoriten waren abgeschlagen. Sehr stark fuhr Ex-Stundenweltrekordhalter Matthias Brändle, der trotz massiver Schaltungsprobleme in einem Sekundenkrimi 16. wurde und so eines der besten Zeitfahr-Ergebnisse für den ÖRV holte.
Der Vorarlberger Matthias Brändle ging als sechstletzter Profi ins Einzelzeitfahren in Richmond. Eineinhalb Minuten hinter ihm startete der spätere Silbermedaillengewinner Adriano Malori aus Italien. „Malori ist ein Top-Mann und falls ihn Matthias einholt, sollte er versuchen so lange wie möglich dran zu bleiben. Das hat er trotz technischer Probleme perfekt umgesetzt“, beschreibt Nationaltrainer Franz Hartl.
Rund 15 Kilometer vor dem Ziel war es dann so weit, Malori schluckte Matthias Brändle. „Ich konnte das Tempo von Malori mitfahren. Leider streikte dann acht Kilometer vor dem Ziel die Schaltung - das war verheerend. Im Endeffekt war der 13. Platz nur sieben Sekunden weg, ich lag im Ziel nur eine Sekunde hinter Ex-Stundenweltrekordhalter Stephen Cummings. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn ich Maloris Tempo gehalten hätte“, sagte ein etwas enttäuschter Brändle im Ziel, der aber mit seiner Leistung mehr als zufrieden war: „Ich habe rund 20 Watt mehr als bei der letzten WM in Ponferrada getreten. Es war ein richtig starkes Rennen und vor einem Jahr landete ich jenseits der Position 30.“
Neo-Argon-Profi Pöstlberger auf Rang 48
Der Etappensieger der Innsbruck-Etappe der diesjährigen Österreich Rundfahrt Lukas Pöstlberger bekam heute vor seinem ersten WM-Einzelzeitfahren der Elite-Fahrer einen zusätzlichen Motivationsschub: Der Oberösterreicher erhielt einen Profivertrag beim Team Bora-Argon 18. Bei perfekten Wetterverhältnissen, etwas Seitenwind, landete Lukas mit nur 4:18 Minuten Rückstand an der 48. Stelle. „Lukas ist noch nie so ein langes Zeitfahren gefahren. Er hat sein 1. WM-Zeitfahren bei den Profis mit Respekt absolviert, sein Rückstand von 4:18 Minuten hält sich in Grenzen“, analysiert ein zufriedener Nationaltrainer Franz Hartl.