Stürze werfen Österreichs Elitefrauen aus dem Medaillenrennen bei den Straßen-Europameisterschaften
Es war nicht der Tag der österreichischen Fahrerinnen am Samstag beim Straßenrennen der Elite in Drenthe in den Niederlanden bei den Europameisterschaften. Nach der Anfahrt zum Schlusskurs wurde zuerst Carina Schrempf in einen bösen Sturz verwickelt, krachte in ein Absperrgitter und gut zehn Kilometer vor dem Ziel erwischte es auch die Bronzemedaillengewinnerin im Einzelzeitfahren, die Tirolerin Christina Schweinberger.
Bis zu diesem Zeitpunkt war sie ein perfektes Rennen gefahren, war immer an der Seite der Favoritinnen zu finden. „Ich habe mich wohl gefühlt und die Gruppe war schon richtig klein und ich war lange noch nicht am Limit. Das tut momentan auch am meisten weh, denn ich hätte gerne gewusst, wie ich im Finale abgeschnitten hätte", schilderte die Aufsteigerin im Frauenradsport in diesem Jahr, die sowohl bei den internationalen Klassikerrennen als auch mit ihren Zeitfahrmedaillen bei der WM und in den Niederlanden bei der EM für viel Schlagzeilen sorgte.
„Für diesen Tag hatte ich mir viel vorgenommen, war am VAM-Berg immer gut dabei und hätte gerne wieder um eine Medaille gekämpft", war sie enttäuscht. Zum Glück trug sie bei ihrem Sturz nur Abschürfungen davon. Auch die zweite heimische Starterin, die Steirerin Schrempf kam in Kontakt mit dem niederländischen Asphalt. "Ich wollte eigentlich gleich zurück auf das Rad springen, aber dann habe ich Schmerzen im Bein gespürt und meine Schulter war rausgesprungen. Es war ein blöder Sturz auf den engen Straßen, ich hatte einfach keine Zeit mehr zu reagieren und knallte dann gegen die Absperrungsgitter", berichtete sie.
Im Winter schaffte die frühere Leichtathletin den Sprung in die Profiwelt, fährt seit Jänner für Fenix – Deceuninck, jenes belgisches Team bei dem auch Schweinberger unter Vertrag steht. „Bei solchen Rennen kommt es auf die gute Position im Feld darauf an, und damit habe ich noch die größte Mühe. Leider gehören dann solche Dinge auch zum Lernprozess, in dem ich mich befinde", fügte Schrempf an.
Auch Österreichs Junioren hatten mit dem engen und technisch anspruchsvollen Kurs am VAM-Berg zu kämpfen. Sie hatten vom Start weg gleich acht Runden auf dem künstlich angelegten Parcours zu fahren. "Es ist eine richtig geile Atmosphäre, aber es ist auch ein richtig zähes Rennen, wo man immer schauen muss, so weit wie möglich vorne zu bleiben. Der Hügel war richtig geil, im Flachen kam dann der Wind", so Marco Stocker, der als einziger des heimischen Quartetts das Rennen ausfahren konnte und auf Platz 80 landete.