Tour de l'Avenir: Mühlbergers Akkus am Schlussanstieg leer
Auf der vorletzten Etappe der Tour de l’Avenir von Bourg-Saint-Maurice nach Saint-Michel-de-Maurienne (128,2km) lief für den Gesamtführenden Gregor Mühlberger bis zum Schlussanstieg alles nach Plan. Doch dann waren die Akkus leer. Ein tolles Rennen bestritt der erst 19-jährige Tiroler Benjamin Brkic bei der größten und wichtigsten U23-Rundfahrt.
Der Tour de France-Gigant Col de Madeleine hätte heute der Scharfrichter auf der sechsten Etappe der Tour de l’Avenir sein sollen, doch für Gregor Mühlberger, der gestern sensationell das Gelbe Führungstrikot eroberte, war es der Schlussanstieg nach Saint-Michel-de-Maurienne. „Es war eine perfekte Etappe für uns. Benjamin Brkic ist auf dem langen Col de Madeleine perfekt für mich gefahren. Er fuhr fast den kompletten Berg von vorne und dezimierte so das Hauptfeld auf nur noch rund 15 Fahrer. Meine Beine fühlten sich sehr gut an“, beschrieb Gregor Mühlberger.
Nach der Abfahrt - und nach einer kilometerlangen Begleitaktion eines Pferdes, das die UCI-Funktionäre in Rage brachte - konnten wieder einige Fahrer zum dezimierten Hauptfeld aufschließen. „Vorne befand sich ein Kolumbianer, der bald wieder gestellt wurde, und der spätere französische Etappensieger. Für uns lief die Etappe über den Madeleine, der sich ca. bei der Hälfte der Distanz befand, sehr gut", beschreibt Nationaltrainer Franz Hartl.
„Nichts ging mehr“
Dann kam der schwere Schlussanstieg. „Plötzlich hatte ich nur noch Butter in meinen Beinen - nichts ging mehr. Ich habe keine Ahnung was los war, vielleicht war es die enorme Hitze mit über 35 Grad. Ich konnte nichts essen und Benjamin begleitete mit auf dem Schlussanstieg. Leider habe ich das Gelbe Trikot verloren“, so Mühlberger. Brkic und Mühlberger kamen gemeinsam als 30. und 31. mit 10:02 Minuten Rückstand ins Ziel. Den Tagessieg sicherte sich der Franzose Elie Gesbert. Neuer Gesamtführender ist der Movistar-Profi Marc Soler aus Spanien.
Morgen Abschlussetappe
Die morgige letzte Etappe der Tour de l’Avenir führt über vier Bergwertungen und endet mit der Bergankunft in Les Sybelles. „Wir werden sehen, wie sich Gregor bis morgen erfängt. Sonst bekommt der Tiroler Brkic, der heute ein richtig starkes Rennen fuhr, morgen seine Chance“, sagt Hartl. Übrigens, der Stubaitaler Benjamin Brkic gilt als große Nachwuchshoffnung und er bestreitet mit seinen 19 Jahren erst sein erstes Jahr als U23-Fahrer.