Eberhardt: „Im Scratch ist alles möglich“
Am Mittwochabend eröffnet Verena Eberhardt die 110. Bahnweltmeisterschaften für das rot-weiß-rote Team. Die 25-jährige Burgenländerin ist im Scratch-Rennen im Einsatz. In dieser Disziplin warten zehn taktische Kilometer, ehe am Schluss der Zielsprint entscheidet.
Denn anders als beim Punkterennen, gibt es keine Zwischensprints und auch Rundengewinne werden nicht mit Bonuspunkten belohnt. Allerdings behält man bei einem Rundengewinn die Führung im Rennen und würde beim Zielsprint vorgereiht. „Das Schöne am Scratch ist, dass eigentlich alles möglich ist. Es ist ein sehr taktisches und relativ kurzes Rennen, bei dem sich jeder eine eigene Taktik zurechtlegt. Wenn man den perfekten Moment erwischt, kann man auch als Außenseiter die Chance bekommen, aufs Podium zu fahren“, erklärte Eberhardt, die die aktuelle Weltcupsaison in dieser Disziplin auf Rang acht abschloss.
Ihr bestes Saisonresultat war ein zweiter Platz in Hongkong Anfang Dezember. „Es müssen nicht immer zwingen die Favoritinnen gewinnen, da mit einer perfekten Taktik so ziemlich jeder mitmischen kann. Achten muss man auf jede gefährliche Attacke, wobei man nicht jede mitgehen kann“, beschrieb die 25-Jährige denn Rennablauf.
Auch wenn der Zielsprint über die meisten Positionen entscheidet, so führt der Rundengewinn wohl zu einer sicheren Medaille, wenn er geling. Denn dabei muss eine Athletin die kompletten 250 Meter auf das restliche Feld herausfahren: „Daher sollte man eigentlich beides können. Stark genug sein für einen Rundengewinn und auch sprintschnell für das Finale.“
Für das WM-Rennen, welches als letzte Disziplin am Eröffnungstag ausgetragen wird, gleichzeitig aber auch die erste Medaillenentscheidung bei den Frauen ist, wünscht sich Eberhardt ein hartes Rennen mit vielen Attacken. „Dann würde nur ein kleines Feld zum Endsprint kommen. Ich glaube, ich habe auch ein ganz gutes Auge für Attacken im richtigen Moment“, erklärte die Burgenländerin ihre Vorzüge für das 40 Runden lange Rennen.