Lehrstunden in Heusden-Zolder für Österreichs junges Bahnteam und ein neuer Rekord für Gschwentner

Text: Peter Maurer / Fotos: Arne Mill
Am vierten und vorletzten Tag der Bahn-Europameisterschaften in Belgien waren Leila Gschwentner in der Einerverfolgung sowie Raphael Kokas im Omnium der Männer im Einsatz. Die Tirolerin beendete den Wettkampf auf Position 15, Kokas landete auf Rang 16 im Mehrkampf.
Der Tag startete für den Wiener gut mit dem Sieg in der Qualifikation, jedoch konnte er sich in den vier folgenden Bewerben nicht mehr so weit vorne einordnen. "Ich habe mich besser gefühlt als noch im Punkterennen vor zwei Tagen, aber das Ergebnis ist nicht zufriedenstellend für mich", berichtete der 20-Jährige, der zum dritten Mal in seiner Karriere bei Europameisterschaften in der Elite am Start stand, in der finalen Vorbereitung sich aber eine Erkältung zuzog. „Mir fehlen einfach die Körner. Es ist echt schade, wenn man sich ein halbes Jahr auf das Event vorbereitet und dann die Woche davor flachliegt“, erzählte Kokas.
"Das war heute sicher eine Lehrstunde für Raphael. Er ist noch jung und kann noch viel lernen. Wenn du bei Europameisterschaften am Start stehst, dann willst du immer ein Topergebnis, aber das ist halt auch nicht jeden Tag möglich, vor allem wenn du immer noch zu den jüngsten Athleten im Feld gehörst“, fügte Nationaltrainer Andreas Graf an.
Das Rennen gewann der Eliminations-Europameister Tim Torn Teutenberg aus Deutschland, der sich in souveräner Manier seine zweite Goldmedaille in Heusden-Zolder sicherte. „Er ist ein großes Vorbild für mich. Heute war er um Klassen besser als alle“, meinte Kokas dazu, der gegen den ebenfalls sehr jungen Deutschen auch schon im Nachwuchs fuhr: "Ich kenne ihn gut, verstehe mich mit ihm und wir sind auch schon gemeinsam gefahren. Ich habe ihn auch schon geschlagen und habe Hoffnungen, dass es auch in Zukunft wieder funktioniert. Es warten noch etliche Großveranstaltungen auf mich."
Mit dem Weltrekord der Britin Anna Morris endete die Premiere der Frauen-Einerverfolgung über 4.000 Meter. Bislang war die Disziplin auf 3.000 ausgelegt, seit 2025 müssen die Frauen die gleiche Distanz wie die Männer fahren. Leila Gschwentner sorgte für einen neuen Österreichischen Rekord in 4:55.379 Minuten. Die junge Tirolerin hält auch die Bestleistung über 3.000 Meter und gewann 2023 und 2024 Medaillen in dieser Disziplin in der U23. "Es war von Beginn an nicht so, wie ich mir das vorgenommen hatte. Ich bin nicht gut reingekommen und war nie wirklich auf Tempo“, meinte sie nach dem Rennen.
Am Schlusstag sind mit Tim Wafler und Maximilian Schmidbauer noch zwei rot-weiß-rote Athleten am Sonntag im Einsatz. Sie fahren gemeinsam im Madison über 200 Runden.