Crosswochenende in OÖ
Supercrosswochenende in Oberösterreich begann am Samstag in Bad Ischl
Zum sechsten Mal plagten sich die Spezialisten über die steile Anfahrt zum Kalvarienberg. Zwei Stiegenanstiege und eine technisch schwierige Abfahrt beiRegenschauer und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt stellten auf dem ca. 1900 Meter langen Kurs weitere Herausforderungen an die Fahrer.
Im Rennen der Junioren und Master (40 Minuten) zeigte der Deutsche Jungstar Marco Brenner seine große Klasse. Obwohl erst im ersten Juniorjahr distanzierte er alle seine Konkurrenten um nicht weniger als 4 Minuten 30 und landete einen überlegenen Solosieg vor Theo Hauser vom Klub BC Giant Stattegg
Das Rennen der Elite wurde zunächst von Schnellstarter Christoph Mick angeführt, aber schon in der zweiten Runde übernahm der tschechische Routinier Emil Hekele das Kommando. Der Laufspezialist siegte schließlich vor dem Ex-Weltmeister im MTB-Eliminator Daniel Federspiel, der vor allem auf der schwierigen Abfahrt sein Können aufblitzen ließ. Platz Drei belegte Manfred Zöger.
In den Kategorien Amateure und Masters wurden auch die OÖ-Landesmeister ermittelt:
Amateure: Christoph Mick (RC-Bike Next 125 Ha)
Masters: Andreas Wasner (ARBÖ Radsport Kiesl)
Und für die Fans: Zwei Baumstämme als Öfen und heiße Getränke sorgten für Wärme von außen und innen.
Foto: Ernst Teubenbacher
UCI-C2 Rennen im Pferdezentrum Stadl-Paura bei Lambach
Zum 11. Mal veranstaltete der Klub RC ARBÖ Grassinger Lambach dieses Rennen. Seit 2008 ist internationale Spitzenklasse aus Europa am Start. Im Gegensatz zum Samstag strahlte die Sonne von einem blauen Himmel, die Rennen konnten die zahlreichen Fans bei frühlingshaften Temperaturen geniesen. Der Boden der Strecke mit einer Startrunde auf der Pferderennbahn, schwierigen Schrägfahrten und Anstiege im hinteren Streckenteil war ziemlich aufgeweicht, die Kurven im Sand der Reithalle erforderten Fingerspitzengefühl beim Steuern.
Das 40 Minuten-Rennen der Amateure und Masters brachte einen Pulkt von 58 Fahrern an den Start. Dieser stürmte ins Gelände, spektakuläre Zweikämpfe waren garantiert. Im Ziel freute sich der frischgebackene OÖ-Landesmeister Christoph Mick über den Sieg. Knapp hatte er den deutschen Master I-Fahrer Daniel Lohr besiegen können. Routinier Gerald Hauer kam als Dritter ins Ziel.
Die internationalen UCI-C2 Rennen begannen mit dem Bewerb der Junioren:
Wie schon am Vortag zeigte das Ausnahmetalent aus Deutschland, Marco Brenner, seine Extraklasse. Schon nach einer Runde erreichte er den Zielbereich in der Halle mit Vorsprung auf den Tschechen Matej Stránský. Runde um Runde wurde dieser Vorsprung größer, am Ende waren es 1:20 auf seinen Verfolger. Als Dritter erreichte ein weiterer Fahrer aus Tschechien, nämlich Tomas Dolezal, das Ziel. Die drei teilnehmenden Österreicher konnten nicht aktiv ins Renngeschehen eingreifen.
Aus österreichischer Sicht war das folgende Rennen der Frauen-Elite ein Höhepunkt. Erwartete man doch unsere international sehr erfolgreiche Nadja Heigl im Spitzenfeld. Und tatsächlich entwickelte sich ein spannendes Rennen zwischen der Belgierin Joyce Vanderbeken (30. im World-Ranking), der tschechischen Meisterin Pavla Havlikova (17. im World-Ranking), Nadja Heigl und, positiv überraschend, der Niederösterreicherin Cornelia Holland. Die Juniorin hielt in diesem Quartett phantastisch mit und konnte sogar, nachdem Vanderbeken solo enteilt war, in der Verfolgergruppe für Tempo sorgen. In der letzten Runde allerdings startete Havlikova nochmals durch und konnte sich hinter der allein ankommenden Belgierin noch vor Heigl platzieren. Für Holland wurde es schließlich Platz Vier, eine weitere Talentprobe der talentierten Niederösterreicherin.
Der Höhepunkt des Tages war natürlich das Rennen der Männer-Elite über eine Stunde. Nach einer sagenhaft schnellen Eröffnungsrunde auf der Pferderennbahn (beinahe 40km/h Schnitt auf tiefem Sandboden) bildete sich im ersten Renndrittel eine Spitzengruppe mit dem siebenfachen polnischen Meister Marek Kowa, Emil Hekele, Sieger des Vortages in Bad Ischl, dem Niederländer Gosse Van Der Meer, dem Slowaken Ondrej Glajza und den Belgiern Braam Merlier und Arna Vrachten. Mit kleinem Abstand folgten der Belgier Seppe Rombouts und Jakub Ríman (CZE). Immer wieder wechselten die Positionen, in der Elite spielt auch die Renntaktik eine wichtige Rolle. Im Finale aber galt es die letzten Kräfte zu mobilisieren. Jetzt hatte Braam Merlier den längsten Atem. Der Belgier siegte hauchdünn (2 Sekunden) vor Hekele und Arne Vrachten (U23). Von den Österreichern konnte nur der Führende im Schwalbe ÖRV-Querfeldeincup powered by ZMS, Philipp Heigl, in den Kampf um einen Top-Ten Platz eingreifen. Bis in die letzte Runde lag er mit Simon Vanicek und Karel Camrda, beide aus der Querfeldeinhochburg Tabor, gleichauf, am Ende reichte es aber nur zu Platz 11, womit er einen Punkt fürs UCI-Ranking verpasst hatte.
Im Rahmen des Hauptrennens wurde auch der OÖ-Landesmeister ermittelt. Diesen Titel sicherte sich Dominik Hager vom Veranstalterklub RC ARBÖ Grassinger Lambach.
Die Veranstaltung war wie immer perfekt organisiert. Walter Ameshofer informierte als Platzsprecher die Zuschauer in gewohnter Manier, mit viel Sachwissen. Eine Labestation in der Reithalle verwöhnte die Zuschauer. Es gab auch ein Kinderradrennen in der Halle, das von den Kleinen und Kleinsten mit Feuereifer in Angriff genommen wurde.