Ein Weihnachtsurlaub vor der Haustüre der Superstars
In Belgien und den Niederlanden bricht ab dem Herbst im Radsport ein wahres Cyclocross-Fieber aus. Dieses kulminiert dann um die Weihnachtsfeiertage, wenn dann die Superstars wie Mathieu van der Poel oder Wout van Aert ins Geschehen der Weltcuprennen, der Superprestige-Serie oder der X2O-Trophäe eingreifen. Und auch einige Österreicher absolvierten mehrere Wochen im Mekka des Querfeldeinsports mit dem Oberösterreicher Valentin Hofer und den beiden aus Wien stammenden Geschwisterpaar Nadja und Philipp Heigl.
Während es für die Heigls schon zur guten Weihnachtstradition gehört, diese Zeit des Jahres gemeinsam im Wohnmobil in Belgien und den Niederlanden zu verbringen, war dies für Hofer, dem Bronze-Medaillengewinner der EYOF in Maribor, eine völlig neue Erfahrung. Gemeinsam mit Papa Thomas Mühlbacher, einem ehemaligen Straßenprofi ging es für die topbesetzten Juniorenrennen in den Westen des europäischen Festlandes.
„Es war auf jeden Fall eine ganz neue Erfahrung. Ich habe wirklich viel neue Sachen gesehen und gelernt“, berichtete der 16-Jährige, der insgesamt sechs Rennen, also fast jeden zweiten Tag ein anderes, bestritt. Das Highlight war ein vierter Platz in Herentals, der Heimat von Wout van Aert, aber auch beim schweren Azencross, welchen Mathieu van der Poel für sich entscheiden konnte in der Elite, wurde Hofer Sechster bei den Junioren und dann gab es noch einen achten Platz in Heusden-Zolder.
„Die Rennen waren echt gespickt mit jedem unterschiedlichen Untergrund, den es beim Cross so gibt. Von richtigen Gatsch-Schlachten bis zu den schweren Sandpassagen, war alles dabei“, erzählte der junge Oberösterreicher, der vor allem auch vom Niveau der Rennen beeindruckt war. „Es ist nicht vergleichbar, weil die absoluten Topfahrer aus diesen Regionen kommen. Und richtig sensationell sind natürlich die Zuschauer, die für eine unglaubliche Stimmung sorgen“, fügte er an.
Wie anstrengend die Rennen in der Heimat des immer beliebter werdenden Wintersport sind, weiß auch Nadja Heigl. Die Wienerin ist ein Stammgast bei den Rennen um Weihnachten, ist auch bislang Österreichs einzige Medaillengewinnerin in dieser Sportart. „Es ist schon eine gewisse Familientradition geworden, auch wenn wir dann Weihnachten und Silvester zu Hause nachfeiern. Die Rennen zählen zu den absoluten Highlights neben den Weltmeisterschaften“, so Heigl, die heuer schon Platz 14 beim Schneeweltcup in Val Di Sole eroberte. Bei ihren Benelux-Starts zeigte sie sich sehr konstant, landete zumeist knapp außerhalb der Top 30. Am Neujahrstag gab es Rang 13 beim GP Garage Collé Pétange in Luxemburg, einem kleineren Crossrennen. Ihr Bruder Philipp belegte dort Platz 27.
Am Samstag wartet dann das finale Rennen des Cycling Austria Verge Sport Cup, der heimischen Serie im Cyclocross. Dieses findet in St. Pölten beim 3KöniXcrosS statt und bildet das letzte Warm-Up für die am folgenden Wochenende stattfindenden Österreichischen Meisterschaften in der Südstadt. Bei den Frauen geht Silke Mair als führende in das finale Rennen, bei den Männern Christoph Mick.