Partystimmung und attraktiver Sport - Rückblick auf eine WM der Sonderklasse
Eine Querfeldein-WM in Belgien ist ein Erlebnis der Sonderklasse. Diese Veranstaltung ist für die Crosser wie Wimbledon für die Tennisspieler und Kitzbühel für den Schisport.
Mehr als 60 000 Zuschauer auf dem Gelände, Party und Disco in den Gastronomiezelten, phantasievoll verkleidete Fans und Supporter in ihren Klubjacken sorgen mächtig für Stimmung. Die Schweizer marschieren mit lautem Gebimmel dicker Kuhglocken durch die Zelte und verbrüdern sich mit Fans aus vielen Nationen. Nein, es gibt keinen engstirnigen Chauvinismus. Wenn dann vor den Rennen der Diskjockey den Gassenhauer mit dem Refrain „Viva le Cyclo-Cross“ auflegt, stimmt ein hundertstimmiger Chor ein. Später am Kurs, an interessanten und schwierigen Stellen stehen die Menschen in Viererreihen, wird jeder Sportler angefeuert, auch der Letzte erhält nur aufmunternde Zurufe. Natürlich ertönt ein „Roar“ aus tausenden Kehlen, wenn das neongelbe Rad von Cross-Legende Sven Nys an der Spitze auftaucht, oder nach spannendem Rennverlauf, wie am Sonntag geschehen, schlussendlich ein Belgier die Oberhand behält.
Für Karl Heinz Gollinger war dieses Rennen sicher ein würdiger Abschluss seiner aktiven Karriere. Der Steirer hat in den letzten Jahren den österreichen Crosssport bereichert und dafür gebührt ihm Dank. Für den jungen Philipp Heigl sollte das Erlebte und die Emotionen bei dieser WM Ansporn sein, das vorhandene Potential in dieser äußerst attraktiven Radsportsparte auszubauen.