Querfeldein-WM 2019 in Bogense (DEN)
Traditionsgemäß eröffnen die Crosser mit ihrer WM die neue Radsaison. Bogense, eine Kleinstadt an der Nordküste der dänischen Insel Fyn ca. 160 Kilometer von Kopenhagen entfernt, wird als die „gemütlichste Stadt Dänemarks“ bezeichnet.
Am kommenden Wochenende wird es wohl laut und hektisch zugehen, wenn tausende Fans aus Belgien, den Niederlanden, der Schweiz und aus vielen anderer Nationen ihre Geländespezialisten anfeuern werden. Eine Querfeldein-WM ist das „Kitzbühel des Radsports“. Dabei ist bei den Männern ein Länderkampf Niederlande gegen Belgien zu erwarten. Als hoher Favorit für den Sieg gilt Mathieu van der Poel (NED). Der Sohn von Adrie van der Poel, selbst ein Weltklassecrosser der 70er Jahre, hat die bisherige Saison dominiert und alle Rennen, wo er am Start war, gewonnen.
Allerdings hat ein WM-Rennen eigene Gesetze: Van der Poel war 2015 in Tabor Weltmeister geworden, die letzten drei Jahre schnappte ihm jeweils Wout van Aert den Titel weg, wobei vor allem im Schlamm von Valkenburg 2018 vor tausenden heimischen Fans die Niederlage besonders bitter war. Van der Poel wird zwar sicher von seinem Bruder David und Lars van der Haar unterstützt werden, doch steht er einer belgischen Armada angeführt vom dreifachen Weltmeister Wout van Aert, Toon Aerts, Weltcupsieger 2018/19, und weiteren Belgiern gegenüber, die allesamt fähig sind, einen Podiumsplatz zu erreichen. Von den Fahrern anderer Nationen ist am ehesten von Marcel Meisen (GER), dem Routinier Francis Mourey (FRA) und Michael Boros (CZE) ein Top-Ten-Platz zu erwarten.
Bei den Frauen ist die Lage umgekehrt. Hier sind die Niederländerinnen in der Favoritinnenrolle. Der Belgierin Sane Cant, Weltmeisterin 2017 und 2018, steht mit der Weltcupsiegerin Marianne Vos (7fache Weltmeisterin), der Europameisterin Anne-Maria Vorst, Lucinda Brand und Denise Betsema eine starke niederländische Streitmacht gegenüber. Auch der Amerikanerin Katherine Compton, der Schweizerin Jolanda Neff und der Britin Helen Wyman, Zweite beim CDM-Rennen in Bogense im Vorjahr, sind Spitzenplätze zuzutrauen.
Österreichs Beitrag zum ersten radsportlichen Großereignis der Saison ist Nadja Heigl. Die Heeressportlerin und Bronzemedaillengewinnerin des Vorjahres in der Kategorie U23 startet erstmals in der Kategorie Frauen-Elite. Die Wienerin, in der Weltrangliste der UCI auf Rang 23, wird auf Spezialistinnen aus über 20 Nationen treffen und hofft, einen Platz unter den Top-20 zu erzielen.