Leila Gschwentner sprintet auf Rang 13 im U23-Straßenrennen der Frauen
Am dritten Tag der Straßen-Europameisterschaften in Belgien standen die beiden U23-Rennen am Programm. Während bei den Männern das rot-weiß-rote Sextett kein Spitzenergebnis einfahren konnten, sprintete die Tirolerin Leila Gschwentner bei den Frauen auf den 13. Platz.
"Ich habe selbst überlegt, mal zu attackieren, aber immer ist wer nachgefahren und daher habe ich mich dann auf den Sprint konzentriert", berichtete die 20-Jährige. Am Ende des über 100 Kilometer langen Rennens kam es dann zum Massenspurt, wo die Niederländerinnen Sofie Van Rooijen und Scarlett Souren einen Doppelsieg einfahren konnten, Bronze gewann die Italienerin Eleonora Camilla Gasparrini.
Eine kleine Spitzengruppe von zwei Fahrerinnen bestimmte lange Zeit das Geschehen an der Spitze, aber noch vor der letzten Runde wurde die letzte Ausreißerin vom Feld eingefangen. Gschwentner hatte mit technischen Problemen zu Beginn des Rennens zu kämpfen. Kurz vor dem Ende der ersten Rennstunde musste sie ihr Rad nach Schaltungsproblemen wechseln: "Zum Glück war es ein unbedeutender Moment im Rennen."
Gemeinsam mit Tabea Huys und Elisa Winter hielt sie sich schadlos im Feld, allerdings fanden sich die drei Österreicherinnen nicht in der Sprintvorbereitung und Gschwentner war im Finale auf sich gestellt. "Ich habe versucht mich gut zu positionieren, aber es war echt sehr hektisch. Ich bin schon noch vorgekommen, aber ich hätte etwas früher anfangen müssen. Trotzdem bin ich zufrieden, die Platzierung ist okay", resümierte sie.
Auf Platz 39 beendete Huys ihr erstes U23-EM-Straßenrennen. "Es war ganz gut. Da wir schon erwartet hatten, dass es am Ende zum Sprint kommt, sind wir voll für Leila gefahren. Ich musste einige Löcher stopfen und daher fehlte am Ende ein wenig die Kraft", meinte die 18-Jährige, die am Mittwoch im Einzelzeitfahren Platz sieben belegte.
Für die letztjährige Gewinnerin der road cycling league Austria, die Steirerin Winter war es ihr zweites EM-Straßenrennen in dieser Altersklasse. "Hügelige Rennen sind mir aber lieber. Trotzdem war das heute eine ziemliche Erfahrung für mich. Wie in der Waschmaschine wurden wir immer wieder durchgespült, als wir uns endlich gut positioniert hatten. Aber Leila hat gezeigt, wie man sich in solchen Rennen bewegen muss und das will ich auch lernen", erzählte die 20-Jährige.
Bei den Männern wurde das Rennen schon früh entschieden, als sich zur Rennmitte eine größere Gruppe vom Feld löste. Keiner der sechs rot-weiß-roten Athleten schaffte allerdings den Sprung in diese, auch wenn der Tiroler Marco Schrettl noch einen Versuch unternahm, zu den Führenden nach vorne zu springen. "Wir haben leider den entscheidenden Moment verschlafen. Ich versuchte es dann nochmals allein, aber nach zehn Minuten Fahrt hinter der Ausreißergruppe musste ich mich wieder zurückfallen lassen.
Am Ende landete Benjamin Eckerstorfer als bester Österreicher auf Rang 58. "Ich war im Feld eigentlich ganz hinten und dann lagen plötzlich 50 Mann am letzten Kilometer auf der Straße. Es war so eine Hektik, obwohl es um keine Spitzenplätze mehr ging", erklärte der junge Oberösterreicher. Auch Schrettl, Philipp Hofbauer und Paul Buschek waren in dem Chaos gefangen, Sprinter und Bahn-Olympiateilnehmer Tim Wafler musste nach einem Sturz das Rennen vorzeitig aufgeben.