Mit 700 Watt virtuell durch die Innsbrucker Innenstadt beim dritten Rennen der eCycling league Austria
Ein richtiges Heimrennen stand beim dritten Rennen der eCycling league Austria, Österreichs erster virtueller Bundesliga für Radsportler am Programm. Fünf Runden mit je neun Kilometer warteten auf die erneut über 100 Teilnehmer. In der virtuellen Welt des Trainingsprogrammes Zwift ging es diesmal durch die Altstadt von Innsbruck, auf Teilen des Straßen-WM-Kurses von 2018. Mit dem Oberösterreicher Rainer Kepplinger (RC Bike Next125 Hackl) und der Steirerin Katharina Machner (La Musette Radunion) waren zwei Wiederholungstäter erfolgreich. Der Ruderer Kepplinger gewann das zweite Rennen vor einer Woche, Machner absolvierte weiterhin eine perfekte Online-Saison, nachdem sie auch den dritten Saisonlauf siegreich beendete.
„Online-Fahrten passen perfekt in mein Trainingsprogramm, weil man damit lange Grundlagenausdauereinheiten absolvieren kann, was im Ruderboot nicht möglich ist. Im letzten Jahr waren es 18.000 Kilometer, die zum Wassertraining hinzukamen“, berichtete Kepplinger, der sich im Leichtsgewichtszweier für die Olympischen Sommerspiele von Tokio 2021 qualifizieren will. Seine Stärke in den für Radsportler eher kurzen aber sehr intensiven Online-Rennen auf der Rolle unterstrich er schon letzten Samstag. Auf dem E-Kurs von Innsbruck hatte der Ruderer den stärksten Sprint einer größeren Gruppe. Hinter ihm landete der Steirer Moran Vermeulen (Felbermayr Simplon Wels) auf Rang zwei vor dem Oberösterreicher Daniel Pettinger (2radchaoten).
„Es war heute eine richtig harte Partie. Der kleine Anstieg in der Höttinger Gasse war die Hölle pur“, erzählte Vermeulen, der auf der Schlussrunde dort eine Attacke mit über 700 Watt setzte. Generell schenkten sich die Teilnehmer der e Liga nicht viel am virtuellen Kurs durch die Innsbrucker Innenstadt, aber eine große Gruppe an Spitzenfahrer erreichte gemeinsam die letzten Kilometer. Knapp am Podest vorbei sprintete der Deutsche Timon Loderer (Hrinkow Advarics Cycleang) sowie der aktuelle Gesamtführende der Liga, der Wiener Felix Ritzinger (WSA KTM Graz). Er schaffte es aber erneut, seinen knappen Vorsprung zu halten und geht am nächsten Samstag als Liga-Leader in das vorletzte Rennen.
Die besten fünf Fahrer sind nur durch 37 Punkte getrennt und nachdem eines der fünf Ergebnisse als Streichergebnis wegfällt, bleibt der Kampf um den historisch ersten Gesamterfolg weiterhin spannend. Neuer Zweiter des Klassements ist nun Pettinger, der Deutsche Jonas Rapp (Hrinkow Advarics Cycleang) liegt nun auf Rang drei vor Kepplinger und Vermeulen.
Bei den Frauen führte auch im dritten Rennen der Serie der Sieg nur über Machner. Die 25-Jährige siegte vor der Oberösterreicherin Tina Berger-Schauer (Union RRT Pielachtal). Das Podium komplettierte die Mountainbike- und Cyclocrossspezialistin Nadja Heigl (KTM Alchemist Racing Team), die am Innsbrucker Kurs erstmals an der neuen Serie teilnahm. In der Gesamtwertung führt Machner überlegen und kann am nächsten Samstag bereits ihren Titel rechnerisch einfahren.
„Wir können sehr stolz sein auf unsere Liga, die wir so kurzfristig initiiert haben. Sogar der Deutsche Radsportverband hat unser Konzept übernommen und kopiert, was für uns eine spezielle Auszeichnung ist“, resümierte Liga-Manager Florian Moser. Gemeinsam mit einigen Nachwuchstrainern hat er den E-Sport im Verband etabliert. „Die Teilnehmerzahlen und auch die Qualität der Ligarennen sind sehr zufriedenstellend. Viele Profis aus den heimischen Kontinentalteams messen sich gemeinsam mit den sehr ambitionierten Amateur- und Hobbyfahrern und auch für den Nachwuchs ist etwas geboten“, bilanzierte der Steirer, der für die nun beiden letzten anstehenden Rennen der Premierensaison sich ein wenig Zuwachs erhofft: „Vielleicht schaffen wir es ja noch, den einen oder anderen heimischen Topstar für unsere Serie zu gewinnen.“
Ergebnis 3. e-Liga Rennen:
Männer:
1. Rainer Kepplinger (RC Bike Next125 Hackl) 54:21
2. Moran Vermeulen (Felbermayr Simplon Wels) s.t.
3. Daniel Pettinger (2radchaoten) s.t.
4. Timon Loderer (Hrinkow Advarics Cycleang) s.t.
5. Felix Ritzinger (WSA KTM Graz) s.t.
Frauen:
1. Katharina Machner (La Musette Radunion) 1:02:05
2. Tina Berger-Schauer (Union RRT Pielachtal) + 1:30
3. Nadja Heigl (KTM Alchemist Racing Team) + 2:16
4. Alina Reichert (Union RRT Pielachtal) + 2:56
5. Anna Hofmann (PSV Wien) + 5:41
Zwischenstand eCycling league Austria:
Männer:
1. Felix Ritzinger (WSA KTM Graz) 476 Punkte
2. Daniel Pettinger (2radChaoten) 471
3. Jonas Rapp (Hrinkow Advarics Cycleang) 463
4. Rainer Kepplinger (RC Bike Next125 Hackl) 445
5. Moran Vermeulen (Felbermayr Simplon Wels) 439
Frauen:
1. Katharina Machner (La Musette Radunion) 730
2. Alina Reichert (Union RRT Pielachtal) 505
3. Tina Berger-Schauer (Union RRT Pielachtal) 500
4. Elisabeth Wölfel (VICC) 401
5. Valentina Gruber (ÖRV MTB-Juniorennationalteam) 343