Schnellste Qualizeit für Höll bei Heimweltcup
Keine Angelegenheit für schwache Nerven war die Qualifikation im Downhill beim Weltcup in Saalfelden-Leogang. Denn mehrere heftige Gewitterschauer sorgten für Unterbrechungen für die Frauen- als auch Männerelite. Doch Weltmeisterin und Lokalmatadorin Valentina Höll konnte auch dies nicht aus der Ruhe bringen. Mit der schnellsten Zeit des Tages gewann die Saalbacherin die Qualifikation.
In den Trainings fand sich die 21-jährige Salzburgerin auf ihrem Heimkurs schnell zurecht, bei dem sogar ein Streckenteil nach der Weltmeisterin von 2022 benannt ist. „Ich bin relativ relaxed“, erklärte sie nach ihrem Lauf, den sie nach einer 30-minütigen Pause in Angriff nahm. „Normalerweise ist die Situation mit Start-Stop schwierig, aber ich habe gute Musik gehört und war voll gut drauf“, so Höll.
Und mit der Lockerheit sauste sie zur schnellsten Zeit des Tages, war zwei Sekunden schneller als die letztjährige Gesamtweltcupsiegerin Camille Balanche, hinter der sie bei den ersten zwei Zwischenzeiten noch lag. Der Regen aber verwandelte die Strecke im Gegensatz zu den Trainings und den Besichtigungen: „Der Kurs war an manchen Stellen extrem rutschig und an anderen Stellen wiederum staubtrocken. Gerade im Wald war es glatt, obwohl ich gedacht hätte, dass es da nicht reinregnet.“
Am Samstag warten dann gleich zwei Läufe im neuen Downhill-Format auf die Salzburgerin, die nach einem zweiten Platz 2021 auf den großen Heimerfolg hofft. „Ich bin relativ stark, zwei Rennläufe spielen mir in die Karten. Ich hoffe, dass ich das Momentum für morgen mitnehmen kann."
Wie Höll war auch Europameister Andreas Kolb schon fix für die Finalläufe qualifiziert, weshalb der Steirer kein unnötiges Risiko bei den schwierigen Bedingungen eingehen musste. „Trotzdem war es stressig, aber ich bin happy“, meinte er. Die Verschiebungen machten ihn nichts aus: „Ich habe ein wenig mit den Teamkollegen herumgescherzt.“
Nach dem verletzungsbedingten Ausfall des WM-Silbermedaillengewinners von 2020, David Trummer, konnte sich Kolb als einziger der rot-weiß-roten Elitestarter aus dem über 200 Teilnehmern umfassenden Feld für das Semifinale qualifizieren. Noah Hofmann, Valentin Rohrmoser, Christoph Handl und Maximilian Oberhofer blieben in der Quali hängen.
Das Feld der 60 wird im Halbfinale nochmals auf 30 Fahrer reduziert. „Ich hoffe, falls es morgen regnet, dass es kontinuierlich regnet und die Strecke eher noch tiefer wird. Insgesamt wäre aber Sonne mir schon lieber“, blickte er auf das Finale am Samstag voraus. Auch bei den Junioren blieben Österreichs Teilnehmer in der Qualifikation hängen.