Alle drei Österreicher in den Top 25 beim Prolog der Sibiu Tour
Mit einem 2,5 Kilometer langen Prolog auf dem Kopfsteinpflaster der siebenbürgischen Stadt Sibiu begann die gleichnamige Rundfahrt in Rumänien. Mit Patrick Konrad, Matthias Brändle und Gregor Mühlberger stehen gleich drei heimische Profis am Start der ersten Tour nach dem Corona-Lockdown. Alle drei beendeten den Auftakt in den Top 25. Der Sieg ging an den Deutschen Nikodemus Holler.
14 Sekunden hinter dem Deutschen landete Konrad (Bora - hansgrohe) als bester rot-weiß-roter Fahrer auf Rang 10. Ein Regenschauer kurz nach dem Beginn des Prologs sorgte für ein nasses Pflaster in der Innenstadt und ließ deshalb keine schnelleren Zeiten mehr zu. "Diese Etappe war unser erstes Rennen seit langer Zeit, und es ist gut, wieder mit meinen Teamkollegen zu fahren. Leider waren die Wetterbedingungen sehr schlecht, aber trotzdem konnte ich heute eine Top-Ten-Platzierung erreichen. Mit Blick auf die nächsten Tage habe ich heute aber nicht alles riskiert. Wir können also mit diesem Ergebnis vor der morgigen Kletteretappe zufrieden sein", berichtete der aktuelle Österreichische Meister und fügte an: "Für uns ging es eigentlich mehr darum, so wenig Zeit wie möglich zu verlieren."
Der ehemalige Stundenweltrekordler Brändle (Israel Start-Up Nation) landete auf Rang 13, eine Sekunde hinter Konrad. "Es war sehr schade, dass nach zehn Fahrern der Regen kam. Ich wollte wirklich dieses Ding gewinnen, aber da kannst du nichts machen. In der Formel 1 hat ein Mercedes auf halbnasser Straße auch keine Chance gegen eine Bestzeit, die im Trockenen erzielt wurde", bilanzierte der starke Zeitfahrer aus Hohenems, der beim Prolog das Risiko bewusst reduzierte.
Er schlüpft in den nächsten Tagen in die Helferrolle: "Ich werde versuchen unseren Sprintzug zu unterstützen und auch mit Matteo Badilatti unseren Fahrer für die Gesamtwertung." Erst vor kurzem verlängerte die Israel Start-Up Nation, zu der im kommenden Winter der vierfache Tour de France-Sieger Chris Froome wechselt, den Vertrag mit dem 30-jährigen Österreicher. "Der neue Vertrag war ein sehr cooler Vertrauensbeweis vom Team und ich kann mich voll auf den Sport konzentrieren und muss nicht über Ergebnisse nachdenken", erklärte Brändle.
Die Freude über das Ende der Rennpause war auch Gregor Mühlberger anzukennen. "Es war wieder gut ein Rennen zu fahren. Wir waren ein wenig nervös, der Regen hat die Straßen sehr gefährlich gemacht. Bei uns ist es aufgetrocknet und am nassen Pflaster wollten wir nicht zu viel riskieren", so der 26-Jährige, der vor allem schon am Freitag sehr gefragt sein wird.
Denn auf der 182 Kilometer langen Etappe wartet eine Bergankuft am Balea Lac auf über 2.000 Metern. Der Schlussanstieg ist 25 Kilometer lang und hat eine durchschnittliche Steigung von 5,8 Prozent. Konrad und Mühlberger dürfen sich zu den absoluten Topkletterern im Feld der Sibiu-Tour zählen und werden damit ein Wort um den Gesamtsieg der Rundfahrt mitreden.
"Die Beine fühlen sich gut an und ich hoffe, dass wir einiges zeigen können", so Mühlberger, der den Prolog auf Rang 25 mit einem Rückstand von 22 Sekunden auf den Sieger beendete. Vor drei Jahren gewann der aktuelle Tour-Sieger Egan Bernal die Rundfahrt, in dessen Nachfolge wollen sich die beiden Bora-Österreicher eintragen: "Der Gesamtsieg ist auf unserer To-Do-Liste und dafür sind wir auch hier. Es wird sicher hektisch werden, weil alle motiviert sind. Die Stimmung bei uns ist gut und ich bin sehr zuversichtlich für morgen."