Badegruber: „Die Atmosphäre der Fans fehlt eindeutig“
Nicht nur für die Männer sind die Belgischen Frühjahresrennen ein absolutes Saisonhighlight. Immer stärker entwickelt sich auch der Frauenradsport und so gibt es fast jeden Klassiker auch für die Rennfahrerinnen mittlerweile. Am vergangenen Wochenende gewann Europameisterin Annemiek van Vleuten (Movistar) eindrucksvoll Dwars door Vlaanderen, mit Anna Badegruber (Multum Accountants Cycling Team) fand sich auch eine rot-weiß-rote Fahrerin im Feld.
„Ich verstehe es das aufgrund der derzeitigen Situation die Rennen ohne Zuschauer stattfinden aber das Gefühl ist schon sehr anders. Man fährt die bekanntesten Frühjahrsklassiker und niemand schreit dir zu. Die Atmosphäre ist schon total anders. Es ist schade aber ich denke wir können froh sein das wir im allgemeinen Rennen fahren dürfen“, berichtet die 24-jährige Oberösterreicherin.
Für ihren kleinen belgischen Rennstall sind die Einladungen zu diesen großen Rennen nicht selbstverständlich. Zum Finale der Frühjahresrennen warten noch drei Einsätze auf das Team der Österreicherin, für das sie seit 2020 unterwegs ist.
„Nach einer schweren letzten Saison habe ich mich riesig über die Teilnahme an den Rennen gefreut“, erklärte Badegruber, die vor allem mit gesundheitlichen Problemen im letzten Jahr zu kämpfen hatte, Folgen eines schweren Sturzes vor sieben Jahren. Damals war die junge Nachwuchsfahrerin bei einer Trainingsfahrt von einem Auto umgefahren worden.
„Gesundheitlich geht es mir im Moment sehr gut und es ist schön wieder rennen fahren zu können. Jedoch ist das Niveau im Vergleich zu letztem Jahr nochmal ganz schön angestiegen. Ich fühle mich körperlich sehr gut und stark habe aber noch Schwierigkeiten mich zu positionieren. Und das ist in diesen Rennen einer der wichtigsten Punkte“, analysierte sie.
Am kommenden Montag bestreitet sie noch die Ronde van Mouscron. „Das typische Bild von den Rennen in Belgien ist ein anderes, die Atmosphäre der Fans fehlt eindeutig“, beschrieb sie die aufgrund der harten Corona-Verordnungen vom Straßenrad verdrängten Zuseher. Anstatt der gelben Fahnen mit dem Flämischen Löwen herrscht Menschenleere, was aber auch daran liegt, dass die einheimischen Fans die aktuellen Regelungen respektieren und „ihre Lieblingsrennen“ nicht gefährden wollen.
Auf welchem schmalen Grat sich die Rennveranstaltungen derzeit bewegen, sah man mit der Absage des Männer- als auch des Frauenrennens Paris-Roubaix, welches nun im Oktober stattfinden soll.
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