Bonjour Le Tour: Das Frankreich-Tagebuch von Felix Großschartner - Teil 1 - Der Vorstart
3.484,2 Kilometer, 176 Fahrer, 21 Etappen und ein Gelbes Trikot. Die Zahlen und Fakten der Tour de France sind jedes Jahr gleich. Erstmals aber in der über 100-jährigen Geschichte des wohl bekanntesten Radrennens der Welt beginnt die Große Schleife, wie das Rennen auch genannt wird, im Spätsommer.
Das einzigartige Flair von Le Tour, wie die Franzosen sie nennen, ist aber gleichgeblieben. Und diesen schnappt zum ersten Mal der Marchtrenker Felix Großschartner auf. Der 26-jährige Profi aus dem Team Bora-hansgrohe debütiert 2020 bei der Frankreich-Rundfahrt. Seine Eindrücke von dieser sehr speziellen Premiere präsentiert er in seinem Tagebuch. Heute, der Vorstart:
Hi,
Nachdem ich am Mittwoch in Nizza angekommen bin, waren die ersten Tage mit der Teampräsentation sehr entspannt. Diese fand vor etwas kleinerer Kulisse statt und auch die zusätzlichen Meetings mit den Veranstaltern, waren alle sehr abgegrenzt. Der Medienkontakt war viel geringer, sogar im Vergleich zu anderen Rennen und vor unserem Hotel wachen sogar Securities, damit ein ungewollter Fankontakt vermieden werden kann.
Dadurch waren die ersten Tage vor dem Rennstart eigentlich ziemlich entspannt. Wir selbst konnten uns gemütlich einrollen und haben die ersten Etappen rund um Nizza inspiziert. Vieles davon kenne ich ja schon, standen einige Abschnitte ja auch im Programm von anderen Rundfahrten wie bei Paris-Nizza.
Die Stimmung im Team ist super und uns Fahrern geht es allen ganz gut. Natürlich ist unser Kapitän Emanuel Buchmann noch ein wenig angeschlagen durch seinen Sturz bei der Dauphiné vor wenigen Wochen, aber insgesamt passt alles sehr gut.
Abseits von den Etappen wird uns ein sehr strikter Ablaufplan erwarten. Denn für uns herrscht Maskenpflicht und wir müssen in unseren Teamblasen, den so genannten Bubbles, bleiben. Es ist streng, aber derzeit geht es einfach nicht anders. Die Tour ist ein riesiges Event und ich bin mir sicher, dass die Maßnahmen richtig sind. Man darf sich einfach nichts erlauben.
Jetzt geht es aber auch endlich los und darauf freue ich mich schon riesig. Es wird richtig geil werden, endlich in eine so prestigeträchtige Rundfahrt zu gehen. Ab morgen beginnt dann das Ballern am Rad wieder.
Bis bald
Euer Felix!