Bonjour Le Tour: Das Frankreich-Tagebuch von Felix Großschartner - Teil 7 - Die Speisekarte eines Tourtages
Die 6. Etappe führte zur zweiten Bergankunft der diesjährigen Tour de France. Der Kasache Alexey Lutsenko vom Team Astana feierte einen Soloerfolg als Ausreißer. Im Feld beäugten sich die Favoriten intensiv und es kam noch nicht zum Schlagabtausch der Topfahrer in den Cevennen.
In seinem Tourtagebuch präsentiert Debütant Felix Großschartner heute mal den täglichen Speiseplan eines Teilnehmers:
Hi!
Weil ja oft gefragt wird, was wir so an einem ganzen Tag zu uns nehmen, möchte ich Euch mal ungefähr einen Überblick geben, wie das bei einer Touretappe so abläuft. Beim Frühstück, meistens so von 08:00 – 09:00 Uhr esse ich gerne Baguette, meistens mit einem Aufstrich. Da haben wir derzeit Rote Rübe mit Meerrettich, das ist ganz gut und darauf kommt noch ein wenig Prosciutto. Dazu gibt es ein Omelett mit zwei Eiern und ein wenig Porridge mit Joghurt.
Zum Munterwerden brauche ich noch zwei Kaffee, dann kann der Tag losgehen. Während der Etappe essen wir hauptsächlich Reiskuchen. Unser Physio bereitet die selbst zu, es gibt süße mit Kokos und saure mit Curry oder Schinken-Käse. Manchmal gibt es auch so kleine Sandwiches und im Finale setzen wir dann auf Riegel und Gels. Wenn es stressig ist, dann hat man wenig Zeit zum Kauen, da sind dann die Gels gut und schnell.
Nach der Etappe gibt es eine Portion Pasta mit Pesto ehe es retour zum Hotel geht. Manchmal können die Transfers da echt lang sein und so ist gut, wenn man etwas schon im Magen hat. Am Abend, so zwischen 21:00 bis 22:00 Uhr treffen wir uns dann alle bei unserem mobilen Küchentruck und da gibt es dann Nudeln und eine Hauptspeise, mal Fisch, mal Fleisch. Gestern gab es Lachs mit Süßkartoffeln und Gemüse.
Und wenn man dann am Abend noch einen kleinen Gusto bekommt, dann kann man sich noch bei den Betreuern ein paar Trockenfrüchte holen. Die Menge was wir über den Tag essen, errechnet sich über unseren Verbrauch an Kohlehydraten am Tag. An einer leichteren Etappe sind das so zirka 400 Gramm, an einem schweren Tag geht es bis zu 700 Gramm. Dank der heutigen Aufzeichnungsgeräte wissen wir schon nach der Etappe, wieviel wir auffüllen müssen und auch in jeder gefahrenen Rennstunde sollen wir so 80 Gramm an Kohlehydrate aufnehmen. Trotzdem ists am Ende immer ein leichtes Defizit.
Bis bald!
Euer Felix!