Daniel Schorn gibt Karriereende bekannt
Er ist sicher keiner der Lauten im Peloton gewesen: der Salzburger Vorzeige-Profi Daniel Schorn hängt nach einer verletzungsgeprägten Saison 2016 seine Rennmaschine an den Nagel.
Besonders leicht hatte es der nunmehr 27jährige Sprintspezialist bei seinem sportlichen Werdegang wohl nie. Obwohl er nach einer vielversprechenden Karriere als Junioren-Nationalteam-Athlet bald bei der damaligen unumstittenen Nummer eins in österreichs Teamlandschaft, Team Elk-Haus Simplon, unterschrieb und von 2010 bis 2015 zu den Stützen der nunmehrigen Equipe des Doppelwelt- und Europameisters Peter Sagan gehörte (Team NetApp, Bora-Argon 18), musste sich Daniel Schorn immer wieder nach schweren Stürzen und Erkrankungen zurück an die Spitze kämpfen. Uns allen noch in schrecklicher Erinnerung, der lebensgefährliche Horror-Crash bei der Abfahrt von der Pustataler Höhenstraße in der Osttirol-Etappe der Ö-Tour 2011.
2012 war der Sieger der Rad-Bundesliga-Nachwuchswertung 2009 aber wieder stärker den je zurück: mit einem Etappensieg bei der Settimana Ciclistica Coppi-Bartali, einer Giro-d'Italia-Teilnahme, einem 2. Etappenplatz bei der Ö-Tour wurde Schorn seitens des Österreichischen Radsport-Verbandes für das Straßenrennen der Olympischen Spiele in London nominiert. Hier leistete er seinem "Chef" Bernd Eisel wertvolle Helferdienste und finalisierte schließlich auf dem 81. Rang.
2013 sahen als weiteres Highlight eine Vuelta-Teilnahme mit mehreren Top-Platzierungen, nach der Bronzenen bei den Straßenstaatsmeisterschaften 2015 im burgenländischen Güssing erfolgte 2016 die Rückkehr nach Österreich zur Welser Felbermayr-Simplon-Truppe. Hier fuhr Schorn gleich bei der Saisoneröffnung in Leonding auf das Podest, holte sich den Sieg beim Kirschblütenrennen wurde aber erneut durch einen Sturz bei der Slowakei-Rundfahrt für längere Zeit aus dem Rennen genommen und musste auf die Teilnahme an der Ö-Tour verzichten.
Der gelernte Hafner Schorn will nun schweren Herzens seine berufliche Karriere abseits des Rennsports verfolgen, wer den ernsthaften und sympathischen Saalfeldener kennt, weiß, dass er auch hier mit seiner Durchsetzungskraft und Ausdauer punkten wird.