Die Mühlviertler Hügelwelt lockt am Wochenende Österreichs Straßenstars zu den Meisterschaften
Das Mühlviertel ist Austragungsort der Österreichischen Staatsmeisterschaften im Einzelzeitfahren als auch auf der Straße von 21. – 23. Juni 2024. Neben den heimischen Topfahrerinnen und Topfahrern wie Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer, der WM- und EM-Bronzenen Christina Schweinberger als auch den Touretappensieger Patrick Konrad kämpfen auch die Athletinnen und Athleten im Paracycling am gleichen Kurs um die Titel in Oberösterreich im Zeitfahren. Denn wie schon vor einem Jahr in Erpfendorf in Tirol sind sie in das Programm eingebunden.
Somit gibt es am Wochenende einen kleinen Vorgeschmack auf die Spiele in Paris, werden einige der Athletinnen und Athleten in ein bisschen mehr als einem Monat die rot-weiß-roten Farben bei den Olympischen Spielen sowie in zwei Monaten bei den Paralympischen Spielen vertreten.
Im Zeitfahren der Frauen wird auf dem 23,6 Kilometer langen Parcours ein knappes Duell von Christina Schweinberger und Anna Kiesenhofer erwartet. Die beiden Aushängeschilder des Frauenradsports haben sich in den letzten Jahren spannende Kämpfe um das Trikot der Meisterin geliefert und auch international immer wieder im Kampf gegen die Uhr geglänzt. Eine spannende Anwärterin auf eine Medaille kann aber auch die 18-jährige Tirolerin Tabea Huys sein. Die U23-Fahrerin gewann heuer schon ein internationales Zeitfahren, wo sie vor allem mit der schnellsten Siegerzeit der Geschichte beeindrucken konnte.
Enger Kampf um Zeitfahrtrikot bei den Männern erwartet
Bei den Männern war in den letzten Jahren der Kampf um das Trikot für den besten Zeitfahrer auch immer ein spannender. Patrick Gamper geht als Titelverteidiger am Freitag in den mit 280 Höhenmetern gespickten Kurs um Königswiesen, aber Fahrer wie Felix Großschartner, Tobias Bayer oder der zuletzt mit mehreren Siegen aufzeigende Felix Ritzinger sind scharfe Kontrahenten für den Tiroler.
Die Athletinnen und Athleten im Paracycling werden am Freitag um 15:00 Uhr das Rennen eröffnen. Die Frauen starten dann um 15:30 Uhr, wobei der Block mit den Favoritinnen ab 16:13 beginnt. Die Männer gehen dann ab 17:00 Uhr über die Startbühne in Königswiesen.
Viele Höhenmeter warten am Sonntag am schweren Rundkurs um Königswiesen
Sehr knackig wird es dann am Sonntag bei den Straßenrennen, die auf einem sehr hügeligen Parcours rund um Königswiesen ausgetragen werden. Mehrmals bot die Marktgemeinde im Mühlviertel schon ein Radsportspektakel im Rahmen der Road Cycling League Austria, nun finden erstmals die Straßenmeisterschaften dort statt. 85,2 Kilometer stehen bei den Frauen, die um 11:30 Uhr in ihr Rennen starten am Programm. 1.800 Höhenmeter gilt es auf den vier Runden zu absolvieren.
Mit den beiden Umsteigerinnen Carina Schrempf (Leichtathletik) aus der Steiermark und der Wienerin Valentina Cavallar (Rudersport) gäbe es zwei große Mitfavoritinnen bei diesem schweren Kurs, doch beide kämpften in den letzten Wochen mit Erkrankungen und so ist es sehr offen, wer neben Christina und Kathrin Schweinberger, als auch Anna Kiesenhofer unter die Medaillenanwärter zu zählen ist.
Bei den Männern geht Gregor Mühlberger als Titelverteidiger in das Rennen. Der in Salzburg lebende Niederösterreicher wird nach den Meisterschaften wieder zur Tour de France anreisen und würde das natürlich am liebsten wieder im rot-weiß-roten Meistertrikot machen. Doch im starken Feld warten viele Gegner, wie beispielsweise Alexander Hajek, Marco Haller, Felix Großschartner, Patrick Konrad oder Tobias Bayer.
Die 150 Kilometer lange Strecke wirkt kurz, hat es aber mit 3.100 Höhenmetern sehr in sich. Mit Riccardo Zoidl findet sich auch ein starker Lokalmatador im Feld, der zum einen auf ein großes Team vertrauen kann, zum anderen aber auch das Wissen hat, wie es sich anfühlt in der Hügelwelt zu gewinnen. Denn 2020 gewann er die erste Austragung des Rennens, die über die idente Strecke ging wie die Meisterschaften in diesem Jahr.