Eine detailverliebte Tüftlerin vor ihrer Premiere
Eigentlich hatte Anna Kiesenhofer ihre Karriere schon beendet. Doch über den ein Jedermannrennen fand sie wieder zurück und wurde im Mai ein wenig überraschend Österreichische Meisterin im Einzelzeitfahren. Speziell diese Disziplin hatte es der ehemaligen Profifahrerin angetan. Wie sehr, dass zeigte sie dann im August bei den Europameisterschaften in Alkmaar, wo sie Fünfte wurde.
Ein Ziel oder einen Wunsch für die Platzierung hatte sie damals schon nicht geäußert. Dieses System gilt nun auch für die Weltmeisterschaften in Yorkshire, die ersten übrigens der 28-Jährigen, die in der Schweiz lebt und arbeitet. „Ich habe mir keine Platzierung vorgenommen. Der Kurs ist interessant, ich habe ihn schon mehrmals besichtigt. Ich fühle mich gut“, blickte sie optimistisch voraus.
„Es ist sehr hügelig und das Finish ist eher technisch, vor allem bei Regen“, fügte sie an. Als speziellen Faktor schätzte sie das Englische Wetter allerdings nicht ein, es sei ja, für alle dasselbe. Das Kribbeln vor ihrem WM-Debüt ist aber nicht größer als bei einem anderen Rennen. Aber die Tüftlerin ist sich über das perfekte Setup ihrer Zeitfahrmaschine noch nicht ganz im Klaren
„Im Moment bin ich mit diversen Last-Minute-Problemen beschäftigt. Hoffentlich kann ich mich dann morgen auf das Rennen freuen“, seufzte sie ein wenig und fügte an: „Zeitfahren ist halt ein detailverliebter Job“. Auf die Nachfrage, was sie denn jetzt noch besonders beschäftige vor dem Einsatz antwortete sie: „Die Reifen. Yorkshire ist nicht Alkmaar. Die Außenbedingungen können sich ändern und dann werde ich andere Reifen fahren. Mehr Haftung und Pannenschutz“. Wohl auch aufgrund der Erfahrungen aus dem Mannschaftszeitfahren.