Freud und Leid beim finalen Alpenshowdown der Tour de l’Avenir
Nicht ganz nach den Vorstellungen verlief die zweite Hälfte der Tour de l’Avenir für Österreichs U-23-Nationalteam. Zwar sorgten Markus Wildauer und Tobias Bayer noch für gute Etappenresultate, jedoch erwischte Kapitän Felix Gall eine schwarze zweite Wochenhälfte in den Alpen.
„Ich hatte mich an den ersten Tagen extrem gut gefühlt und war mir sicher, dass ich auf einem guten Level bin. Auch noch nach dem Ruhetag fühlte ich mich frisch und war zuversichtlich“, berichtete der junge Osttiroler, der vor vier Jahren zum Juniorenweltmeistertitel in Richmond sauste. Doch schon auf der 7. Etappe, der ersten in den Alpen erwischte er einen schwarzen Tag. Bei kaltem Wetter und starken Regen verlor er fast 28 Minuten auf den kolumbianischen Tagessieger Harold Tejada.
„Irgendwie ist mir der Faden gerissen, ich hatte einen extremen Einbruch und kam auch danach nicht mehr in Schwung“, erinnerte sich Gall, der sich zwar in den nächsten Tagen noch in Ausreißergruppen versuchte, aber keinen guten Tritt in den schweren Bergetappen mehr fand: „Ich habe dafür nicht wirklich eine Erklärung zurzeit. Dadurch fällt mein Fazit auch negativ aus, denn ich bin mit ganz anderen Zielen hierhergekommen“.
Eine gute zweite Tourhälfte hingegen erwischte Markus Wildauer. Der EM-Bronzemedaillengewinner im Einzelzeitfahren von 2018 schlug sich wacker auf den Bergetappen, die er zumeist in den Top 25 beendete. Den 20 Kilometer langen Schlussanstieg am letzten Tag hinauf nach Le Corbier beendete auf Rang 15 nur knapp hinter dem Gesamtsieger Tobias Foss aus Norwegen. Auch Tobias Bayer zeigte eine gute Form in den Bergen. Der Oberösterreicher holte mit Etappenrang vier auf dem 6. Abschnitt das beste Ergebnis für das rot-weiß-rote Team.
Glück im Unglück hatte hingegen der Steirer Moran Vermeulen auf der 7. Etappe. In einer Abfahrt kam er heftig zu Sturz, flog über die Leitplanke in den Abgrund aber zog sich glücklicherweise keine schweren Verletzungen zu. Im Krankenhaus wurde, nachdem der 22-Jährige die Etappe noch zu Ende fuhr, eine Gehirnerschütterung festgestellt und Vermeulen musste die Rundfahrt vorzeitig abbrechen. In der Gesamtwertung belegte Bayer als 29. den besten Endrang aus dem rot-weiß-rotem Team, das mit großen Hoffnungen zur l’Avenir reiste.