Gogl: "Es war das erste richtige Radrennen der Saison"
Nach zwei sturzreichen Tagen beim Etoile de Bessèges konnte sich mit Michael Gogl (Qhubeka-Assos) auf der dritten Etappe einer der fünf teilnehmenden Österreicher in den Top Ten des Tages platzieren. Der 27-jährige Wolfsegger war Teil einer 15-köpfigen Spitzengruppe, aus der der Belgier Tim Wellens (Lotto-Soudal) zum Tagessieg fuhr. Im Sprint der Verfolger landete Gogl 37 Sekunden hinter dem Gewinner auf Rang neun.
„Also in den vier Rennstunden habe ich nicht lächeln können. Es war das erste richtige Radrennen der Saison würde ich sagen, ein superharter Tag ab dem Startschuss“, erklärte er mit einem leichten Lächeln im Gesicht im Interview mit seinem Teampressesprecher auf der Plattform Twitter.
Ab dem ersten der 157 Rennkilometer rund um Bessèges war das Feld auf dem hügeligen Terrain auf Attacken eingestellt. Am Col de Portes bildete sich eine prominente Gruppe rund um die beiden früheren Tour-de-France-Sieger Egan Bernal (Ineos-Grenadiers) und Vincenzo Nibali (Trek-Segafredo). Doch diese Ausreißer wurden wieder gestellt, doch bei der enormen Geschwindigkeit brach das Feld in mehrere Gruppen auseinander und so verloren die ersten Sprinter den Anschluss an das Peloton.
Kurz nach der Rennmitte bildete sich dann die 15-köpfige Gruppe in der sich auch Gogl wiederfand. Der Österreicher hatte prominente Fluchtgefährten gefunden, neben dem späteren Tagessieger Wellens waren auch die früheren Weltmeister Philipp Gilbert (Lotto-Soudal), Michal Kwiatkowski (Ineos-Grenadiers), Olympiasieger Greg Van Avermaet (AG2R-Citröen), der starke Deutsche Nils Politt (Bora-hansgrohe) oder erneut Bernal zu finden.
In der letzten Abfahrt setzte dann Wellens alles auf eine Karte und riss eine Lücke auf. Bis zum Finale konnte er diese, auch mit Hilfe von zwei Teamkollegen, die bei der Verfolgergruppe ordentlich für Störaktionen sorgten, auf 37 Sekunden ausbauen. Im Sprint der Gruppe wurde sein Landsmann Edward Theuns (Trek-Segafredo) vor dem Dänen Mads Würtz Schmidt (Israel Start-Up Nation) Zweiter. Gogl beendete den Tag als Neunter.
„Ich bin glücklich wie sich meine Beine gedreht haben. Das Endergebnis hat mir weniger gut geschmeckt, ich hätte gehofft im Sprint besser abzuschneiden“, erklärte der Oberösterreicher, der früh die Vorentscheidung im Finale der Verfolger suchte: „Es war eine starke Gruppe und ich war ein wenig alleine dann auf meiner Seite. Dadurch war ich zu früh im Wind.“
Insgesamt zog der 27-Jährige aber ein positives Fazit seiner Etappe: „Den Fehler aus dem Sprint nehme ich als Erfahrung für die nächsten Rennen mit. Gesamt gesehen bin ich natürlich sehr zufrieden mit dem Tag.“ Im Gesamtklassement schob er sich auf den achten Rang, liegt dort 50 Sekunden hinter dem neuen Leader Wellens. Zwei Etappen warten noch im Süden Frankreichs, der vierte Abschnitt mit einem hügeligen Finale sowie ein abschließendes Zeitfahren am Sonntag, mit einem zweieinhalb Kilometer langen Schlussanstieg, der sechs Steigungsprozent im Durchschnitt hat. „Mal sehen, ob ich mein Rad da auf einen guten Speed bekomme“, blickte Gogl voraus.
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