Jacqueline Hahn holt Gesamtsieg in Langenlois
Auch die Rennfahrer hatten unter den Eisheiligen zu leiden. Bei der 5. Auflage des Etappenrennens von Langenlois machte Regen, Sturm und Kälte den über 400 Teilnehmern das Leben besonders schwer. Am Ende lachte die Sonne zwar immer noch nicht, dafür aber Österreichs beste Radsportlerinnen: Mit Jacqueline Hahn und der Oberösterreicherin Martina Ritter landete Rot-Weiß-Rot einen Doppelsieg. Einfach war es nicht – nicht nur wegen des Wetters: Seit Jahren kommen Teams und Rennfahrerinnen aus dem europäischen Ausland und auch Übersee, darunter nationale Meisterinnen und viele WM- und Olympiateilnehmerinnen, zum 3-Tages-Rennen mit vier Etappen.
Bei der Auftaktetappe am Freitag Nachmittag, einem flachen Rundkurs von Langenlois über Haitzendorf und Theiss, blieb das Thermometer bei böigem Wind und Nässe im einstelligen Bereich. Dennoch erreichte das Feld der über 80 Elite Damen-Fahrerinnen einen Schnitt von 38,2 km/h. Im Sprint setzte sich hier Mia Radotic vom slowenischen Profi-UCI-Team BTC City Ljubiljana durch und konnte sich aufgrund der Zeitgutschrift über das erste Leader-Trikot freuen. Hahn und Ritter kamen zeitgleich in der Spitzengruppe ins Ziel. Am Samstag Morgen wanderte der gesamte Organisationstross nach Grafenwörth, wo vom Gewerbepark aus über die Felder nach Wagram und über Grafenwörth, Jettsdorf und Kamp zurück zum Ziel ein Einzelzeitfahren ausgetragen wurde. Die 31-jährige Martina Ritter, ebenfalls aus der Mannschaft LTC City Ljubiljana konnte hier ihre Qualitäten unter Beweis stellen. Mit einer Siegerzeit von 23:36 min. über 17,2 km (43,7 km/h) machte sie die Zeitbonifikation ihrer Club-Kollegin mehr als wett und übernahm die Führung. Nur Jacqueline Hahn (22 Jahre) vom Schweizer Bigla-Team konnte mit 6 Sekunden Rückstand mithalten. Die Drittplatzierte hatte schon einen Zeitabstand von 49 Sekunden. Am Abend folgte mit einem Bergsprint von Langenlois hinauf zum Manhartsberg gleich die 3. Etappe. Ritter und Hahn zeigten sich weiter in bestechender Form (Hahn 3. und Ritter 4.) und konnten ihren ersten bzw. zweiten Gesamtrang behaupten. Da unter den Top Ten vor der „Königsetappe“ Fahrerinnen aus 7 verschiedenen Teams vertreten waren, wurde auf dem Rundkurs nach Schiltern mit Spannung erwartet, wer noch die schnellsten Beine und das stärkste Team hinter sich hatte. Es gab zwar einige Attacken und Ausreißversuche der dahinter liegenden Fahrerinnen und Mannschaften, doch fiel die Entscheidung erst auf der Zielgeraden. Jacqueline Hahn kam hinter Anisha Vekemans vom belgischen Profi-Team Lotto Belisol Ladies als Zweite ins Ziel und egalisierte durch die Zeitgutschrift von 6 Sekunden den Rückstand. Ritter überquerte aber erst 7 Sekunden später die Ziellinie, wodurch sie die Gesamtführung verlor und Zweite wurde.
Bei den Männern stehen die Etappenrennen von Langenlois ebenfalls hoch im Kurs und so ließen sich auch Österreichs beste Amateur- und Master-Fahrer vom schlechten Wetter nicht abschrecken: Radfahrer sind hart im Nehmen. Bei den Amateuren lagen vor der 4. Etappe ebenfalls Fahrer aus den unterschiedlichsten Teams in Führung, so dass der Teamtaktik und –stärke eine besondere Bedeutung zukam. Igor Kopse konnte sich vom Feld absetzen und gewann die Gesamtwertung vor Thomas Strobl und Karl Heinz Gollinger.